Verleihung des zweiten SWISS EXHIBITION AWARD

Zürich/Bern, 23.03.2010 - Zum zweiten Mal vergeben die Julius Bär Stiftung und das Bundesamt für Kultur (BAK) den mit 40'000 Franken dotierten SWISS EXHIBITION AWARD. Der Preis zeichnet eine Institution für eine herausragende Ausstellung mit Schweizer Gegenwartskunst aus. Sieben Institutionen sind für diese Auszeichnung nominiert. Am 29. April 2010 gibt die Jury im Schiffbau des Zürcher Schauspielhauses den Gewinner bekannt und überreicht ihm das Preisgeld.

Die Julius Bär Stiftung und das BAK verleihen dieses Jahr zum zweiten Mal den SWISS EXHIBITION AWARD. Der Preis geht an ein Museum, eine Kunsthalle, einen Kunstverein oder einen Off-Space für eine herausragende Ausstellung mit Schweizer Gegenwartskunst im Jahr 2009. Der Preis würdigt die besondere Tätigkeit des Ausstellungsmachens und regt zu einer Diskussion über Gegenwartskunst und zeitgemässe Formen der Kunstvermittlung an.

Das Augenmerk der Jurybewertung liegt dabei auf dem vielfältigen und komplexen Wechselspiel zwischen Institution, kuratorischer und künstlerischer Leistung, Ausstellungsobjekt, Raum, Ort und Publikum. Die siegreiche Institution erhält 40'000 Franken für die Umsetzung eines künftigen Projekts.

Die aufregendsten Ausstellungserfahrungen 2009
Die Jury hat in einer Sitzung im Januar sieben Institutionen für diese Auszeichnung nominiert und auf eine Shortlist gesetzt. Im langen Präsentations- und Diskussionsprozess kristallisierte sich eine Gruppe von Einzelausstellungen heraus, bei denen die Künstler direkt auf die Architektur der Institutionen reagierten. Darunter sind die Ausstellungen Kilian Rüthemann, Sooner Rather Than Later im Kunsthaus Glarus, Mario Sala, Die Haltlosigkeit des Raumpflegers Antonio Gracia Alberto im Kunstmuseum Solothurn und Silvia Buonvicini, Veines im Musée Jenisch in Vevey.

In enger Beziehung zu diesen Ausstellungen, die alle aus einem intensiven Austausch zwischen den Künstlern und Kuratoren hervorgingen, erfuhren zwei weitere Einzelausstellungen eine Bereicherung durch die zusätzliche Zusammenarbeit mit Architekten, deren andere Auffassung von „Inszenierung" eine weitere Reflexionsebene hinsichtlich der Werke und ihres räumlichen Kontextes einbrachte: Claudio Moser, Your Shirt on My Chair im Kunstmuseum Thun sowie Pierre Vadi, Scalps & Christian Dupraz im Mamco in Genf.
Wie ein Blick auf die gesamte Shortlist dieses Jahrganges zeigt, befanden sich Gruppen-ausstellungen in der Minderzahl, es waren zwei: Utopics - 11. Schweizerische Plastikaus-stellung in Biel sowie die Ausstellung mit dem eigenartigen Titel Im Dunkeln sieht man die Licht des Fri-Art in Fribourg. Beide Ausstellungen waren insofern untypisch für ihr Genre, als erstere die Stadt selbst als Kulisse für eine ganze Reihe von Projekten und Interventionen wählte und die zweite eigentlich keine Gruppenausstellung war, sondern eine Einzelausstellung, bei der die Werke von David Renggli unter Verwendung verschiedener Pseudonyme ausgestellt wurden.

Die Jury hat dieses Jahr eine Shortlist aufgestellt, die unmissverständlich für die zentrale Bedeutung des Künstlers im Prozess des Ausstellungsmachens spricht und dabei die Rolle des ihn unterstützenden Kurators würdigt. Die Liste wird dominiert von Einzelpräsentationen und innovativen Zusammenarbeiten, wobei die Jury in allen Fällen, einschliesslich den Gruppenausstellungen, die Installationen und ortsspezifischen Interventionen als die herausforderndsten und aufregendsten Ausstellungserfahrungen des Jahres 2009 empfand.

Preisverleihung im Schiffbau Zürich
Am Donnerstag, 29. April 2010, 18.30 Uhr geben die Jury, die Julius Bär Stiftung und das BAK im Schiffbau des Zürcher Schauspielhauses in einer Feier die ausgezeichnete Institution bekannt und überreicht ihr das Preisgeld von 40'000 Franken. Das Preisgeld ist zweckgebunden für die Umsetzung eines künftigen Projekts (Programm siehe Beilage).

Publikation als Beilage im Kunstbulletin Nr. 6, Juni 2010
Zur Preisverleihung erscheint eine Publikation, herausgegeben von BAK und Julius Bär Stiftung, mit Essays von Barnaby Drabble, freier Kurator, Kunstwissenschaftler und Autor, Marc-Olivier Wahler, Direktor des Palais de Tokyo in Paris, einem Interview mit den Preisträgern, einem vertiefenden Text zur Shortlist sowie dem Jurybericht. Gestaltung: Gavillet & Rust, Genf. Die Publikation wird dem Kunst-Bulletin Nr. 6, Juni 2010, beigelegt.


SWISS EXHIBITION AWARD - Nominationen
- Utopics, 11. Schweizer Plastikausstellung, Biel (Gruppenausstellung)
- Fri-Art, Fribourg; Im Dunkeln sieht man die Licht (David Renggli)
- Kunsthaus Glarus; Sooner Rather Than Later (Kilian Rüthemann)
- Kunstmuseum Solothurn; Die Haltlosigkeit des Raumpflegers Antonio Gracia Alberto (Mario Sala)
- Kunstmuseum Thun; Your Shirt on My Chair (Claudio Moser)
- Mamco, Genf; Pierre Vadi, Scalps & Christian Dupraz
- Musée Jenisch, Vevey; Silvia Buonvicini, Veines


SWISS EXHIBITION AWARD - Jury
Véronique Bacchetta, Centre d'édition contemporaine, Genève; Barbara Basting, Schweizer Radio DRS, Basel; Koni Bitterli, Kunstmuseum St. Gallen; Mariapia Borgnini, Künstlerin, Lugano; Andreas Fiedler, Freier Kurator und Kunstkritiker, Bern; Françoise Jaunin, journaliste, Lausanne; Claudia Jolles, Chefredaktorin Kunstbulletin, Zürich; Hans Rudolf Reust, Präsident Eidg. Kunstkommission, Bern; Claude-Janine Ritschard, historienne d'art, Genève; Noah Stolz, La Rada edizione & spazio culturale, Locarno; Max Wechsler, Kunstpublizist & Übersetzer, Luzern sowie Christian Zingg, Geschäftsführer Julius Bär Stiftung, Zürich.


SWISS EXHIBITION AWARD - Akteure

Eine Zusammenarbeit der Julius Bär Stiftung und des BAK
Mit dem Swiss Exhibition Award sind die Julius Bär Stiftung und das BAK eine „Public Private Partnership" eingegangen. Das Engagement der Julius Bär Stiftung steht im Rahmen der gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens gegenüber der Kultur, im Speziellen der Bildenden Künste. Als öffentliche Institution verstärkt das BAK mit diesem Award seine Fördertätigkeit mittels Preisen und Auszeichnungen im Bereich der Vermittlungsarbeit.

Über die Julius Bär Stiftung
Ein Teil des kulturellen Engagements der Julius Bär Gruppe wird von der Julius Bär Stiftung wahrgenommen. Eine fokussierte Ausrichtung, breite personelle Abstützung im Stiftungsrat sowie eine fachliche wie auch sachliche Selbständigkeit legt die Grundlage für das langfristige sozio-kulturelle Engagement der Julius Bär Gruppe. Die Julius Bär Stiftung wurde 1965 gegründet. Als Stiftungszweck wurden „Kultur und Kunst in allen Formen, Wissenschaften sowie karitative und soziale Anliegen" definiert. Zurzeit liegt das Hauptaugenmerk auf Projekten unter dem Thema Jugend. Des Weiteren erhalten kulturelle Vorhaben sowie karitative Projekte Unterstützung.

Über das BAK
Das BAK fördert das kulturelle Leben in seiner Vielfalt und sichert dessen unabhängige Entwicklung. Es fördert das künstlerische Schaffen, besonders die Sparten Film, bildende Kunst und Design. Weiter unterstützt und fördert das BAK die Ausbildung junger Auslandschweizerinnen und -schweizern und setzt sich für die Anliegen der verschiedenen Sprach- und Kulturgemeinschaften ein. Zudem wahrt es die Interessen des Ortsbildschutzes, der Denkmalpflege sowie der Archäologie und formuliert die Kulturpolitik des Bundes.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, gliedert sich das BAK in die zwei Bereiche «Kulturerbe und Vermittlung» sowie «Kulturschaffen und Kulturelle Vielfalt». Es gehört zum Eidgenössischen Departement des Innern.


Adresse für Rückfragen

SWISS EXHIBITION AWARD (Presse), d.o.k-Zerbini, Romano Zerbini, Tel. +41 44 240 22 00
Christian Zingg, Geschäftsführer Julius Bär Stiftung, Tel. +41 58 888 52 12
Andreas Münch, Leiter Dienst Kunst, Bundesamt für Kultur, Tel. +41 31 322 92 89
Anne Weibel, Leiterin Kommunikation, Bundesamt für Kultur, Tel: +41 31 322 79 85
Media Relations, Bank Julius Bär & Co. AG, Tel. +41 58 888 88 88

Korrespondenzadresse: d.o.k-Zerbini, Postfach, 8036 Zürich, info@dokzerbini.ch

Weiteres Material, Medientexte sowie Bilder der Ausstellungen in druckbarer Auflösung finden Sie auf Internet unter www.dokzerbini.ch/mediacorner


Herausgeber

Bundesamt für Kultur
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