Zahl der Militärdiensttage ist stabil

Bern, 23.02.2010 - Im Jahr 2009 wurden in der Schweizer Armee 6'375'549 Diensttage geleistet. Dies entspricht einer leichten Zunahme gegenüber dem Vorjahr von rund 8000. Demgegenüber wurden weniger Diensttage in Einsätzen erbracht, nämlich 387'677. Der grösste Kostenpunkt 2009 war mit 63,5 Millionen Franken die Verpflegung.

Betrachtet man die Zahl der geleisteten Diensttage in der Schweizer Armee über die vergangenen zehn Jahre, so haben sie sich bei rund 6,4 Mio. eingependelt. Der tiefste Wert in dieser Periode wurde 2008 (6,36 Mio.) erreicht, der Höchstwert geht auf das Jahr 2007 zurück (6,57 Mio.). Im vergangenen Jahr waren es 6'375'549 Diensttage. Zwei Drittel davon werden in der Ausbildung in den Lehrverbänden (Rekruten-, Unteroffiziers- und Offiziersschulen) absolviert. Ein Drittel wird in den Abteilungen/Bataillonen und damit in den Fortbildungsdiensten der Truppe geleistet. Die Anzahl der gesamthaft zu leistenden Diensttage für einen Soldaten liegt in der aktuellen Armee bei 262 Tagen (Durchdiener 300). 18 bis 21 Wochen davon fallen in den Rekrutenschulen an.

Weniger Diensttage in Einsätzen
In Einsätzen der Armee wurden im vergangenen Jahr total 387'677 Diensttage geleistet. Das sind 30% weniger als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist primär auf den Einsatz im 2008 zu Gunsten der Fussball-Europameisterschaft zurückzuführen. Doch selbst ohne Einbezug der EURO 08 sind die Leistungen um etwa 10% zurückgegangen und die Zahl der Diensttage in Einsätzen ist damit so tief wie seit sechs Jahren nicht mehr. Der Hauptgrund für diesen Rückgang ist auf einen Systemwechsel beim Schutz ausländischer Vertretungen ("AMBA CENTRO") zurückzuführen, wo anstatt WK-Verbände primär Militärpolizisten und Durchdiener eingesetzt wurden.

Alle geforderten Leistungen konnten zur Zufriedenheit der Auftraggeber erbracht werden. Die subsidiären Sicherungseinsätze machen – wie schon in den Vorjahren – über 70% aller Einsatzleistungen des letzten Jahres aus. 24% entfallen auf die friedensfördernden Einsätze im Ausland, 5% auf Unterstützungseinsätze (unter anderem zugunsten von Sportanlässen) und 1% auf Katastrophenhilfe. Pro Tag standen durchschnittlich 1062 Soldatinnen und Soldaten (Vorjahr mit EURO 08: 1502) im Einsatz, davon 263 im Ausland (274). Mit 80% wird der Hauptteil der Leistungen in Einsätzen von den Miliztruppen geleistet.

Im Rahmen des Luftpolizeidienstes wurden 11 (Vorjahr: 23) "Hot Missions" (Interventionen) durchgeführt. Zudem wurden 294 (Vorjahr: 305) "Live Missions" (Kontrollen von Staatsluftfahrzeugen) durchgeführt. Im Lufttransportdienst wurden 2458 Flugstunden (Vorjahr: 2700) geleistet. Die Lufttransporteinsätze im Inland erfolgten primär zur Unterstützung der Behörden, des GWK, der Polizei sowie der Rega.

Rückgang der Durchschnittskosten dank strengerer Bewilligungspraxis
Während 2008 ein Dienstag pro Armeeangehöriger auf 34,90 Franken zu stehen kam, fielen 2009 lediglich 34,76 Franken an. Dieser Kostenrückgang wurde dank einer noch strengeren Bewilligungspraxis im Bereich der Verpflegung erreicht. In diesen Kosten sind Sold, Unterkunft und Verpflegung und unter anderem die Aufwendungen für Land- und Sachschaden, Telefonie und Postdienstleistungen enthalten.

Rund 3000 Buchhaltungen wurden durch die Rechnungsführer in den Schulen und Kursen im 2009 erstellt. Gesamthaft wurden rund 222 Mio. Franken abgerechnet. Darin enthalten sind Beträge für Sold (CHF 56,2 Mio.), Verpflegung (CHF 63,5 Mio.), Unterkünfte (CHF 29,0 Mio.), Transporte (CHF 44,4 Mio.), Dienstleistungen Dritter (CHF 7,8 Mio.), Land- und Sachschaden (CHF 3,2 Mio.) sowie allgemeine Ausgaben (CHF 17,5 Mio.).

Armeeangehörige reisen mit der Bahn
Mit einem gültigen Marschbefehl reisen Armeeangehörige mit öffentlichen Verkehrsmitteln gratis. Dafür hat die Armee mit der SBB und weiteren Verkehrsbetrieben einen pauschalen Jahresvertrag abgeschlossen. Die Kosten dafür betragen rund 44 Mio. Franken jährlich. Die Armee will damit einerseits das Unfallrisiko senken, andererseits einen Beitrag an den Umweltschutz leisten. Armeeangehörige sind grundsätzlich ÖV-freundlich. Während 2008 rund 67% diese Gratis-Dienstleistung nutzten, fuhren im letzten Jahr 74,75% mit der Bahn. Bei der Einführung dieses Angebots im Jahr 2000 haben davon 47,12% Gebrauch gemacht.

13 Mio. Mahlzeiten gekocht
Die Köche in der Armee haben rund 13 Mio. Mahlzeiten gekocht. Pro Armeeangehöriger und Diensttag stehen dafür 8,50 Franken für die drei Mahlzeiten zur Verfügung. Rund 75% davon wird für den Einkauf von Frischprodukten vor Ort aufgewendet. Für die auswärtige Verpflegung wurden 13,5 Mio. Franken ausgegeben. Im Vorjahr waren das noch 14,1 Mio. Franken. Der Rückgang ist auf eine noch strengere Bewilligung- und Verhandlungspraxis zurückzuführen.


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