Unterzeichnung der 3D Ethik-Charta: Regeln des Berufsstandes für die Darstellung des Territoriums

Bern, 04.02.2010 - swisstopo hat eine neue Charta der ethischen Grundsätze und Regeln des Berufsstandes unterzeichnet, mit der die öffentlich-rechtlichen Körperschaften und die Lieferanten virtueller 3D-Bilder im Bereich der Raumplanung in die Pflicht genommen werden.

Unter der Schirmherrschaft von Fürst Albert II von Monaco hat das Bundesamt für Landestopografie swisstopo mit den Vertretern der Republik und des Kantons Genf, des französischen Institut géographique national (IGN), der Agence d’urbanisme de Lyon, der Genfer Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins, der Association des géomètres et géomaticiens genevois, des Ordre des arpenteurs géomètres du Québec, des SPSPEM der Stadt Montreal und der Firmen Géo-Vision Avenir und Halbout Consultants (ausnahmslos Fachleute aus den Fachverbänden und Unternehmen, die im Bereich 3D tätig sind) eine Charta der ethischen Grundsätze und Regeln des Berufsstandes unterzeichnet.

Damit verpflichten sie sich, für die von den öffentlich-rechtlichen Körperschaften verwendeten Darstellungen des Territoriums nur zuverlässige, aktuelle, offizielle und qualitativ angemessene Daten zu nutzen. Bei der Unterzeichnungszeremonie waren zahlreiche Partner, Gründungsmitglieder der Ethik-Charta und neue Mitglieder zugegen.

Die Unterzeichnung fand am 04. Februar 2010 bei der Eröffnung der Messe Imagina im Grimaldi Forum in Monaco statt. Zu diesem internationalen Branchentreffen versammelten sich vom 03. bis 05. Februar 2010 Fachleute aus dem Bereich der dreidimensionalen virtuellen Bilder.

Wozu eine 3D Ethik-Charta?
Die Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung ist ein hervorragendes technisches Mittel, um das jeweilige Territorium im Dienste staatlicher Politik zu analysieren, verständlich zu machen und zu kommunizieren, wenn es um Belange der Raumplanung, der Infrastruktur und der Gestaltung der Lebensbedingungen geht. Diese technische Entwicklung ermöglicht es den öffentlich-rechtlichen Körperschaften, ihre Vorhaben verständlicher zu vermitteln, um eine bessere Abstimmung mit der Bevölkerung und den Abgeordneten zu gewährleisten, und insbesondere um Einsprachen auf dem Rechtsweg zu vermeiden. Auf diese Weise lässt sich auch die Entscheidungsfindung in den verschiedenen Raumplanungsprojekten verbessern.

Institutionelle Nutzer benötigen zuverlässige und hinreichend genaue Daten für eine vertrauenswürdige Nutzung der 3D-Bilder des Territoriums, die der Realität möglichst nahe kommen sollen. Dennoch kann die Versuchung gross sein, eine Realität zu zeigen, die „schöner als die Natur“ ist, um die Attraktivität eines Projekts zu steigern, oder um bestimmte Problemfragen, die sich beispielsweise aus der Konfiguration eines Geländes oder aus bestimmten, eventuell das Projekt gefährdenden Umweltbeeinträchtigungen ergeben, gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Mit der 3D Ethik-Charta ist nun ein Rahmen abgesteckt, der es jedem Einzelnen überlässt, sich gemäss dem Grundsatz von Treu und Glauben daran zu halten. Die Charta verkörpert inzwischen eine Referenz und bietet allen Nutzern von 3D-Daten einen gemeinsamen Nenner für ihre Arbeit mit entsprechenden Darstellungen des Territoriums.

Die 3D Ethik-Charta ist für öffentlich-rechtliche Körperschaften, Forschungseinrichtungen, Berufsverbände und für den privaten Sektor (Unternehmen und Einzelpersonen) von Belang. Ihre Register stehen all denjenigen Mitstreitern offen, die sich entschliessen, bei der Erzeugung und Nutzung von 3D-Bildern nach den Grundsätzen der Charta zu handeln, und sich damit an der Seite weiterer Vertreter der Branche insbesondere aus der Schweiz, aus Frankreich, aus Quebec und aus dem Fürstentum Monaco wissen.


Adresse für Rückfragen

Sandrine Klötzli
Verantwortliche Mitarbeiterin Kommunikation
Bundesamt für Landestopografie swisstopo
sandrine.kloetzli@swisstopo.ch
+41 31 963 22 88

Yves Bellégo
Kommunikationsbeauftragter für die 3D Ethik-Charta
+41 (0)76 431 89 12



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