Allianz zur Reduktion von Treibhausgasen aus der Landwirtschaft: Beitritt der Schweiz

Bern, 16.12.2009 - Die Landwirtschaft ist gegenwärtig für rund 14 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstosses verantwortlich. Dieser wird in den kommenden Jahren wegen grösserer Nachfrage und geänderter Konsumgewohnheiten weiter steigen. Eine globale Forschungsallianz, der die Schweiz in Kopenhagen am 16. Dezember 2009 beigetreten ist, will die Forschung zur Veminderung des landwirtschaftlichen Treibhausgasausstosses verstärken.

In den kommenden Jahrzehnten sieht sich die Landwirtschaft mit zwei grossen Herausforderung in Zusammenhang mit dem Klimawandel konfrontiert: Auf der einen Seite steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln (gemäss UNO-Welternährungs­organisation FAO um 70% bis 2050 verglichen mit 2000), auf der anderen Seite ist es eine vordringliche Notwendigkeit, die globalen Treibhausgasemissionen substanziell zu reduzieren und die Reduktionspotenziale auch in der Landwirtschaft längerfristig auszuschöpfen.

Als Folge der zunehmenden Nachfrage und der sich ändernden globalen Konsum­gewohnheiten werden die globalen landwirtschaftlichen Emissionen bis 2050 um rund 30 bis 40 Prozent gegenüber dem Niveau von 2005 ansteigen.

Globale Forschungsallianz lanciert

Landwirtschaft und somit Lebensmittelproduktion ist jedoch nicht nur eine bedeutende Quelle von Treibhausgasen, sie ist auch stark den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Bisher wurden nur vereinzelte Massnahmen zur Reduktion von landwirtschaftlichen Treibhausgasen ausgearbeitet und umgesetzt. Das vom UNO-Weltklimarat (IPCC) im Jahr 2007 vorgestellte globale Reduktionspotenzial in der Landwirtschaft und die Notwendigkeit zur Anpassung in der Landwirtschaft an den Klimawandel wurden sowohl von der Wissenschaft als auch von der internationalen Klimapolitik bisher erst in Ansätzen beachtet.

Dies soll sich nun ändern. Am Rande der internationalen Klimaverhandlungen in Kopenhagen wurde die Globale Forschungsallianz zur Reduktion der land­wirtschaftlichen Treibhausgasemissionen ins Leben gerufen. Diese Forschungs­allianz wurde ursprünglich im Herbst 2009 durch Neuseeland lanciert und umfasst bereits mehr als 15 Länder, darunter die USA, Uruguay, Ghana, Vietnam, Japan, Deutschland, Frankreich, Irland, Dänemark und Holland. Sie hat zum Ziel die Forschungsressourcen und -aktivitäten bzgl. Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft und die Förderung des internationalen Informationsaus­tausches zwischen Forschungsinstitutionen und zwischen Forschenden zu verstärken und zu koordinieren.

Die Schweiz ist der globalen Forschungsallianz am Mittwoch, 16. Dezember 2009, beigetreten. Staatssekretär Bruno Oberle (Direktor des Bundesamts für Umwelt BAFU) hat an der Klimakonferenz in Kopenhagen eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die Schweiz wird Forschungsideen einbringen und Informationen von relevanten Forschungsresultaten austauschen. Die Zusammenarbeit wird seitens der Forschung durch Professor Michael Kreuzer von der ETH Zürich und seitens Bundesverwaltung durch Reto Burkard vom Bundesamt für Landwirtschaft koordiniert.


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Reto Burkard, stellvertretender Leiter Fachbereich Ökologie, Bundesamt für Landwirtschaft, Tel. 031 322 58 77 / +41 79 358 83 34


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