Nachhaltige Entwicklung der Kantone und Städte im Vergleich: Resultate 2009

Ittigen, 19.11.2009 - Mehr als die Hälfte der Kantone und 17 Städte führen regelmässig eine Lagebeurteilung aus Sicht der Nachhaltigen Entwicklung durch. Diese dient als Grundlage für ein längerfristiges Monitoring und für einen Quervergleich. Nun liegen die Ergebnisse der neusten Erhebung vor.

Wo steht ein Kanton oder eine Stadt auf dem Weg zu einer Nachhaltigen Entwicklung? Antworten auf diese Frage erlaubt die regelmässige Bestandesaufnahme von rund 30 nachhaltigkeitsrelevanten Themenbereichen. Diese werden mittels Kernindikatoren aus den Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt berechnet. Die Erhebung und der Quervergleich ermöglichen es den Kantonen oder Städten, die eigene Position hinsichtlich einer Nachhaltigen Entwicklung zu ermitteln. Für die zentralen Themenbereiche Biodiversität, Klima und Energie liegen für die Erhebung 2009 noch keine Daten vor, die vergleichbar berechnet werden konnten. Dies schränkt die Aussagekraft bezüglich der Dimension Umwelt ein. Die Herausforderung liegt künftig darin, den Beurteilungsraster in diesen wichtigen Themenbereichen weiter zu entwickeln.

Die Erhebung wird für die Städte zum zweiten, für die Kantone zum dritten Mal durchgeführt. Basis ist das Beurteilungsraster des «Cercle Indicateurs», das unter der Leitung des Bundesamts für Raumentwicklung ARE entwickelt wurde. 15 Kantone und 17 Städte beteiligen sich mittlerweile an der Erhebung. 2009 kamen die Kantone Luzern, Schaffhausen und Wallis neu dazu. Bei den Städten sind Burgdorf, Genf, Nyon, Onex, Yverdon-les-Bains und Zürich erstmals mit dabei.

Der Kanton Basel-Stadt liegt vorne

Wie schon bei den früheren Erhebungen wurde der aggregierte Quervergleich, das heisst die rechnerische Zusammenfassung zu einem Gesamtwert, auf freiwilliger Basis durchgeführt. Unter den Kantonen weist Basel-Stadt aufgrund der neuen Resultate den besten Wert auf, gefolgt von Schaffhausen und Basel-Landschaft. Die Städte hingegen haben wegen Datenlücken im Umweltbereich sowie der beschränkten Vergleichbarkeit weiterer Indikatoren entschieden, bei der Erhebung 2009 auf den aggregierten Quervergleich zu verzichten.

Handlungsbedarf ableiten

Die Ergebnisse widerspiegeln das Vorhandensein oder Fehlen einer aktiven Politik für eine Nachhaltige Entwicklung und machen auf möglichen Handlungsbedarf aufmerksam. Teilweise werden aber auch strukturelle Merkmale wie beispielsweise die geografische Lage und Standortvor- oder nachteile abgebildet. Es ist nun die Aufgabe der einzelnen Kantone und Städte, ihre Resultate zu analysieren und die Stärken und Schwächen detailliert zu beurteilen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren sowie gegebenenfalls Massnahmen zu ergreifen. Die nächste Erhebung für die Kantone findet 2011 statt, jene für die Städte 2013.

Der «Cercle Indicateurs»

Das Bundesamt für Raumentwicklung ARE entwickelt seit 2003 in Zusammenarbeit mit den Bundesämtern für Statistik BFS, Umwelt BAFU und Gesundheit BAG sowie einer wachsenden Zahl von Kantonen und Städten im Rahmen der Arbeitsgruppe «Cercle Indicateurs» eine Auswahl von so genannten «Kernindikatoren der Nachhaltigen Entwicklung». Die Teilnahme am «Cercle Indicateurs» ist freiwillig; die Kantone erheben alle zwei Jahre die Daten zu den rund 30 Nachhaltigkeitsbereichen, die Städte alle vier Jahre. Das erste Indikatorenset aus dem Jahr 2005 wurde in der Zwischenzeit weiterentwickelt und die Definition einzelner Indikatoren verändert. Seit 2008 ist das Bundesamt für Statistik Projektpartner des «Cercle Indicateurs» und für die Aufbereitung der Daten zuständig.

Der Teilnehmerkreis der Erhebung 2009

Kantone: AG, BE, BL, BS, GE, GR, LU, SG, SH, SO, TG, TI, VD, VS, ZH

Am aggregierten Benchmarking nicht teilgenommen haben die Kantone GE, SG, TG, und VD.

Städte: Baden, Burgdorf, Chur, Genf, Illnau-Effretikon, Langenthal, Lausanne, Luzern, Neuenburg, Nyon, Olten, Onex, Schaffhausen, St. Gallen, Winterthur, Yverdon-les-Bains und Zürich.


Adresse für Rückfragen

Daniel Wachter, Sektionschef Nachhaltige Entwicklung
Tel. 079 215 85 69



Herausgeber

Bundesamt für Raumentwicklung
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Bundesamt für Statistik
http://www.statistik.admin.ch

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