Vereinbarung zwischen Schweiz, UNEP und Universität Genf: Schweizer Unterstützung für UNO-Umweltdatenzentrum in Genf

Bern, 08.06.1998 - Der Bundesrat hat eine Vereinbarung gutgeheissen, die eine enge Zusammenarbeit zwischen der Schweiz, dem UNEP/GRID Genf und der Universität Genf im Bereich Umweltdatenerhebung und Umweltinformation begründet. Ziel dieser Vereinbarung ist es, die Arbeiten des Genfer UNO-Zentrums GRID (Global Resource Information Database) zu fördern und die bestehende Zusammenarbeit auf eine neue Basis zu stellen. Die drei Partner werden künftig gemeinsam über das Arbeitsprogramm von GRID-Genf bestimmen und die Finanzierung des Zentrums sicherstellen. Die Vereinbarung währt zunächst bis zum Jahr 2001. Sie wird am 15. Juni durch Klaus Toepfer, Exekutivdirektor des UNO-Umweltprogramms UNEP, Philippe Roch, Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), und einen Vertreter der Universität Genf unterzeichnet.

Erfassung und Verbreitung umweltrelevanter Daten sind von zentraler Bedeutung für die Kenntnis des Zustandes unserer Umwelt. Der rasche Zugang zu solchen Daten stellt eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung wirksamer Umweltschutzpolitiken dar. Zudem erleichtert er die Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Anliegen des Umweltschutzes. Innerhalb des UNO-Systems wurde das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) mit der Erfassung und Verbreitung solcher Daten beauftragt.

Die Global Resource Information Database (GRID) in Genf wurde mit Unterstützung des Kantons und der Stadt Genf, des UNEP und der US-Weltraumbehörde NASA Mitte 1985 als eines der zwei ersten von insgesamt 12 GRID-Zentren gegründet. Es hat die Aufgabe, global und auf europäischer Ebene Umweltdatensysteme (Geographische Informationssysteme, GIS) zu erstellen, zu verwalten und zu verbreiten. Umweltdaten werden erhoben in den Bereichen Atmosphäre, Ozeane, Boden, Vegetation u.ä. Ausserdem werden sozio-ökonomische Daten zu Bevölkerung, Verkehr und Transport erstellt. Seit 1994 ist GRID-Genf auch beteiligt am Aufbau von Kapazitäten (capacity building) in Zentral- und Osteuropa, beispielsweise beim Aufbau regionaler Datenbanken oder der Beschaffung der erforderlichen Technologie.

In jüngster Zeit wurde GRID-Genf beauftragt, Daten und Karten über das Ausmass der Waldbrände in Indonesien zu erstellen. GRID liefert damit eine wichtige Grundlage für konkrete Massnahmen zur Bekämpfung dieser Umweltkatastrophe.

Im Rahmen der Vereinbarung verpflichten sich das UNEP und die Schweiz, GRID- Genf mit jährlich je rund 350' 000 Franken zu unterstützen. Die Universität Genf finanziert zwei halbe Stellen.

GRID-Genf erbringt bereits heute verschiedene Dienstleistungen für das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) sowie für kantonale Umweltschutzbehörden. Diese Möglichkeiten der Zusammenarbeit werden aufgrund der Vereinbarung erleichtert. Der Bundesrat betrachtet die Partnerschaft mit GRID-Genf als einen wichtigen weiteren Schritt zur Stärkung der internationalen Bedeutung Genfs im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung.


Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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