Plakatkampagne der IV: Behinderte integrieren statt mit Vorurteilen begegnen

Bern, 05.11.2009 - «Behinderte liegen uns nur auf der Tasche – wenn wir ihre Fähigkeiten nicht nutzen». Mit dieser und ähnlichen Aussagen nimmt die Invalidenversicherung in einer nationalen Kampagne die perfiden Vorurteile ins Visier, denen Behinderte im Alltag vielfach ausgesetzt sind. Seit Montag sind Plakate mit dem provokativen ersten Teil der Aussage zu lesen, ab heute Donnerstag folgt die Plakatierung mit der vollständigen positiven Auflösung der Aussage. Eine Woche später sind Fernsehspots geplant. Die Kampagne ist Teil eines auf mehrere Jahre angelegten Bündels von Sensibilisierungs- und Informationsmassnahmen, die den Wandel der IV von der Renten- zur Eingliederungsversicherung unterstützen.

Seit dem Inkrafttreten der 5. IV-Revision 2008 orientiert sich die Invalidenversicherung mit allen Kräften an der Devise "Eingliederung vor Rente". IV und andere Versicherungen, Versicherte, Unternehmen, auf berufliche Eingliederung spezialisierte Organisationen, Ärztinnen und Ärzte arbeiten aktiv zusammen, um Lösungen zu finden, damit die Behinderten ihre Arbeit gar nicht erst verlieren oder wieder ins Berufsleben zurück finden. Diese Bemühungen führen zum grössten Erfolg, wenn sich in der Gesellschaft, insbesondere auch im Arbeitsleben, die Einstellung ändert, wie behinderte Menschen wahrgenommen werden.

Diese Bewusstseinsänderung zu unterstützen, ist das Ziel der laufenden "Teaser"-Kampagne der IV. In einer ersten, eine knappe Woche andauernden Phase hat sie die Leser/innen von Plakaten mit negativen Aussagen über Behinderte konfrontiert, um ihr Interesse wach zu rütteln. Ab heute Donnerstag werden die Schlagzeilen auf den Plakatwänden aufgelöst, indem die vollständigen Botschaften übermittelt werden. Diese werden rund eine Woche später auch in TV-Spots aufgenommen.

Die "Teaser"-Kampagne ist Teil eines auf mehrere Jahre angelegten Bündels von Massnahmen zur Sensibilisierung und Information, das den Wandel der IV von der Renten- zur Eingliederungsversicherung unterstützt. In diesem Rahmen wurde im Frühjahr 2008 eine erste, auf vier Jahre angelegte Kampagne gestartet. Diese zeigt auf, dass die berufliche Integration von Arbeitnehmenden mit Behinderung vorangetrieben wird, und sie will den Kenntnisstand bezüglich der IV auf Seiten der Versicherten und der Arbeitgebenden verbessern. Im Juni 2009 wurde eine zweite, ebenfalls auf vier Jahre angelegte Kampagne zur Sensibilisierung der Arbeitgebenden lanciert (Motto: «Eine Stelle - zwei Gewinner»). Über Plakate und Inserate, ergänzt durch eine eigene Website, wird kommuniziert, dass eine Arbeitsstelle anstelle einer Rente für alle Beteiligten ein Gewinn ist: Für die Versicherten, weil ein Arbeitsplatz ihre Lebensqualität erhält. Für die Arbeitgebenden, die mit Unterstützung der IV wertvolle Fachleute im Unternehmen behalten oder neue dazu gewinnen können.


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Alard du Bois-Reymond, Vizedirektor
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