Drei Objekte in der Schweiz mit dem Label «europäisches Kulturerbe» ausgezeichnet

Bern, 09.07.2009 - Die Kathedrale St-Pierre in Genf, das alte Gotthard-Hospiz und das Schloss La Sarraz sind in die Liste des europäischen Kulturerbes aufgenommen worden. Das Label, das aufgrund einer Initiative von 18 Staaten geschaffen wurde, zeichnet die Bedeutung eines Denkmals für die Geschichte und Kultur Europas aus. Die Liste soll in den nächsten Jahren in der EU institutionell verankert werden.

Die Idee zur Schaffung des Labels «europäisches Kulturerbe» ging von Frankreich aus. Mittlerweile sind 18 europäische Staaten der Initiative beigetreten. In einem ersten Schritt ist eine Ehrenliste der ersten mit dem Label ausgezeichneten Stätten erstellt worden, auf der 60 Objekte verzeichnet sind, darunter auch drei schweizerische. Die Auswahl der ersten Schweizer Stätten erfolgte durch das Bundesamt für Kultur (BAK) in Zusammenarbeit mit den Kantonen Genf, Waadt und Tessin.

Das Label will die europäische Dimension von Kulturgütern, Denkmälern, städtischen Ensembles, Natur- und Gedenkstätten in ihrer Bedeutung als Zeugen der Geschichte und des europäischen Erbes aufwerten. Damit sollen der Respekt, die Kenntnis und die Verbundenheit der Völker und die Zusammenarbeit der Staaten gefördert werden. Die Initiative soll in den nächsten Jahren im Rahmen eines Projekts der Europäischen Kommission auf EU-Ebene verankert werden und die Regeln und Aufnahmekriterien überdacht und revidiert werden. Das BAK wird diese umsetzen und einen geeigneten Rahmen zur nationalen Auswahl weiterer Stätten festlegen.

Die Kathedrale St-Pierre in Genf wurde aufgrund ihrer Bedeutung im Zusammenhang mit dem Reformator Jean Calvin für die Auszeichnung ausgewählt. Während der 20 Jahre, die Calvin in Genf verbrachte, war die Kathedrale seine Wirkungsstätte. Das alte Gotthard-Hospiz, auf 2100 Metern Höhe auf dem Gotthardpass gelegen, ist seit Hunderten von Jahren Sinnbild für die Verbindung der Kulturen Nord- und Südeuropas. Das Denkmal wird gegenwärtig modernisiert und soll in seiner neuen Gestalt den Gotthardpass als Ort der europäischen Verbindung markieren. Auch im Schloss La Sarraz hat der Austausch eine lange Tradition: 1928 wurden auf Einladung der damaligen Schlossherrin die internationalen Kongresse für moderne Architektur gegründet, die bis 1959 weitergeführt wurden und wegweisend waren für den modernen Städtebau in Europa.


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