Etwas mehr Verkehr - leicht weniger Stau

Bern, 07.07.2009 - Auf den schweizerischen Nationalstrassen hatte es 2008 gegenüber 2007 gut ein Prozent mehr Verkehr. Dies liegt unter der langjährigen Wachstumsrate. Die Anzahl Staustunden wegen Verkehrsüberlastung stieg um mehr als fünf Prozent, hingegen gab es wegen Baustellen rund 40 Prozent, wegen Unfällen gut acht Prozent weniger Stau. Gesamthaft wurde der tiefste Stauwert seit sieben Jahren gemessen. Die Zunahme der alpenquerenden Lastwagen hat sich 2008 gegenüber dem Vorjahr deutlich abgeschwächt. Dies geht aus dem neuen Verkehrsflussbericht des Bundesamts für Strassen (ASTRA) hervor.

Der Verkehr auf den Nationalstrassen ist 2008 weniger stark als in den vorangegangenen Jahren gewachsen. Gegenüber 2007 betrug die Zunahme 1,1 Prozent, die mittlere jährliche Wachstumsrate der letzten zehn Jahre liegt bei 2,4 Prozent. Noch 2007 hatte der Verkehr auf dem Nationalstrassennetz um knapp drei Prozent zugenommen. 

Bemerkenswert ist der Verlauf der Verkehrsentwicklung während des Jahres 2008. In den ersten Monaten des Jahres lag die monatliche Zunahme noch im Bereich des langjährigen Mittelwerts, ging dann aber in der zweiten Jahreshälfte deutlich zurück. Die Ursachen für die abgeschwächte Verkehrszunahme auf den Nationalstrassen sind nicht abschliessend bekannt. Mögliche Erklärungen für diesen Verlauf sind die Entwicklung der Wirtschaftslage sowie der frühe Wintereinbruch Ende Oktober 2008. Die Fussball-Europameisterschaft EURO 08 hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Verkehrsgeschehen auf den Nationalstrassen.  

Mehr Stau wegen Verkehrsüberlastung, markant weniger Baustellenstau 

Trotz mehr Verkehr ist die Anzahl Staustunden auf den tiefsten Wert seit sieben Jahren gesunken. Die Abnahme gegenüber 2007 beträgt 2,6 Prozent auf 10'048 Stunden. 

Zugenommen haben die Staustunden infolge von Verkehrsüberlastungen, nämlich um 5,3% oder 379 Stunden. Mit 7'509 Stunden waren Verkehrsüberlastungen verantwortlich für drei Viertel aller Staustunden. 

Wie bereits im Vorjahr ist bei den Staustunden infolge Baustellen ein weiterer massiver Rückgang zu verzeichnen, und zwar um 41 Prozent oder 496 Stunden von 1'220 auf noch 724 Stunden im Jahr 2008. Anteilsmässig entspricht dies einer Reduktion von 12 auf 7 Prozent aller Staus. Hauptgrund für diese Abnahme ist der Abschluss der Grossbaustellen auf der A1 zwischen der Raststätte Würenlos und der Verzweigung Limmattal sowie auf der A2 zwischen Basel und Augst im Verlauf des Jahres 2008. Zudem wurden während der EURO 08 keine neuen Baustellen eröffnet. 

Unfälle verursachten im letzten Jahr während 1'722 Stunden Stau, 8.5 Prozent oder 159 Stunden weniger als im Vorjahr. Ihr Anteil am Gesamttotal der Staustunden hat damit geringfügig um ein auf 17 Prozent abgenommen.  

Rund 140 Staustunden hatten andere Ursachen. Im letzten Jahr verursachten zum Beispiel Unwetter während 91 Stunden Stau auf dem Nationalstrassennetz. 

Agglomeration Zürich bleibt Stauschwerpunkt der Schweiz  

Die Agglomeration Zürich bleibt der Stauschwerpunkt in der Schweiz. Die jährlichen Staustunden auf dem Abschnitt Nordumfahrung Zürich – Winterthur haben sich auf insgesamt 2'794 Stunden erhöht. Damit machen die Staustunden auf diesem Abschnitt mehr als einen Viertel der Staustunden auf dem gesamten Schweizerischen Nationalstrassennetz aus. An 278 Tagen staute sich im Jahr 2008 in Zürich der Verkehr, also durchschnittlich an jedem Werktag.  

Auch auf den Nationalstrassen rund um die Agglomerationen Basel, Bern, Lausanne und Genf bilden sich an den Werktagen regelmässig Pendlerstaus. Die Anzahl Staustunden rund um diese Städte ist aber wesentlich kleiner als in Zürich (z.B. Bern: 593, Lausanne: 697, Genf: 228 Staustunden).  

An den langjährigen Stauschwerpunkten haben die Staustunden gegenüber dem Vorjahr insgesamt um rund 10 Prozent zugenommen. Diese Staus machen damit nahezu drei Viertel der gesamten Staustunden auf den Nationalstrassen aus.  

Alpenquerender Güterverkehr 

Die Anzahl Fahrten des alpenquerenden Güterverkehrs ist 2008 um ein Prozent gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 12'291 auf total 1'274'816 Lastwagen, welche die vier schweizerischen Hauptalpenübergänge Gotthard, San Bernardino, Simplon und Grand Saint-Bernard überquerten.  

Das Wachstum hat sich deutlich abgeschwächt, 2007 wurde mit einer Zunahme der Fahrten um sieben Prozent erstmals seit 2004 wieder ein Wachstum des Strassengüterverkehrs festgestellt. Mit 1,4 Millionen gemessenen LKW markiert das Jahr 2000 nach wie vor die Spitze.

 


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