Bilanz erfolgsabhängige Filmförderung 2008 - Erfolg für die Romandie und den Dokumentarfilm

Bern, 25.06.2009 - Die erfolgsabhängige Filmförderung des Bundesamtes für Kultur (BAK), welche das schweizerische Filmschaffen sektorenübergreifend über den Erfolg an der Kinokasse unterstützt, konnte in diesem Frühjahr rund 5.1 Mio. Franken Fördergelder an Filmschaffende, Verleiher und Vorführunternehmen gutschreiben. Schweizer Filme erzielten im Vorjahr mit 580'000 Zuschauern zwar insgesamt weniger Eintritte als im Vorjahr (rund 810'000). Dafür war der Erfolg auf eine grössere Anzahl Filme verteilt und nicht nur auf die Städte konzentriert. 2008 war insbesondere in der Westschweiz und für den Dokumentarfilm ein erfreuliches Kinojahr.

Erfolg in der Breite und auf dem Land
Das Jahr 2008 bestätigt eine Tendenz im Schweizer Film: Es sind nicht mehr nur einzelne grosse Publikumserfolge (wie „Herbstzeitlosen" oder „Achtung, fertig, Charlie"), die wie noch 2006 mit total 1.5 Millionen Zuschauern für aussergewöhnliche Kinozahlen sorgen. Insbesondere Schweizer Dokumentarfilme erzielen im Durchschnitt mehr Eintritte als noch vor 10 Jahren. Dank der vielfältigen Kinoinfrastruktur in der Schweiz können Schweizer Filme auch ausserhalb der grossen urbanen Zentren ihr Publikum finden. So hat der mit über 50'000 Zuschauern erfolgreichste Schweizer Film des Jahres „Bergauf, Bergab" von Hans Haldimann im Kino in Altdorf fast drei Mal mehr Zuschauer (8000 / bei 8500 Einwohnern) ins Kino gelockt als in Zürich. Am meisten Eintritte erzielte mit 70'000 Zuschauern das zwischen der Schweiz und Deutschland koproduzierte Bergdrama „Nordwand".

Rekordjahr in der Romandie
Schweizer Filme verzeichneten 2008 in der Westschweiz mit 180'000 Eintritten (30% Marktanteil gegenüber 2007 mit 17% Marktanteil140'000 Zuschauer) ein Rekordjahr. Hier scheinen die vom BAK vor vier Jahren lancierten Promotionsaktivitäten für den Schweizer Film erste Früchte zu tragen. Erfolgreichster Film in der Westschweiz war das preisgekrönte und international erfolgreiche Werk „Home" von Ursula Meyer mit über 43'000 Eintritten (über 85'000 Eintritte per 1. Juni 2009).
Im Tessin war 2008 der Film „Marcello, Marcello" mit rund 1000 Eintritten die erfolgreichste Schweizer Produktion.

Produktions-, Verleih- und Kinogutschriften
Der höchste Förderbetrag im Bereich der Filmproduktion erzielte mit 173'000 Franken Hans Haldimann mit dem Film „Bergauf, Bergab". Die unabhängigen Filmverleiher Filmcoopi (274'000 Franken/10 Filmtitel) und Look Now (179'000 / 10 Filmtitel) aus Zürich erzielten die höchsten Gutschriften Ihrer Kategorie.
Wie bereits in den Vorjahren bleibt die Leinwand in Lenk im Berner Oberland das Kino mit den meisten neuen Schweizer Filmen (37) . Die höchsten Kinogutschriften wurde an die Neugass Kino AG (Riff Raff in Zürich / Bourbaki in Luzern) mit 94'000 Franken und 25 vorgeführten Schweizer Filme sowie in der Romandie für die Gruppe Pathé Sàrl in Lausanne (70'000 / 16 Filme).
Mit Ausnahme der Kinogutschriften müssen die Gutschriften (für Filmschaffende und Verleiher) innert zwei Jahren in neue Filmprojekte reinvestiert werden. Pro Jahr werden rund 75% der gutgeschriebenen Gelder abgerufen.


Adresse für Rückfragen

Weitere Informationen unter: www.succes-cinema.ch.
Laurent Steiert, Leiter erfolgsabhängigen Filmförderung, Bundesamt für Kultur, T 031 323 13 40, E laurent.steiert@bak.admin.ch


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