Der erste SWISS EXHIBITION AWARD geht an den Kunstraum “attitudes“ in Genf

Zürich, 02.04.2009 - Der erste Swiss Exhibition Award geht in die Westschweiz: an Espace d’arts contemporains „attitudes“ von Jean-Paul Felley und Olivier Kaeser in Genf. Sie erhalten den Preis für die Ausstellung „das Beispiel“ von Shahryar Nashat. Jean-Frédéric Jauslin, Direktor des Bundesamtes für Kultur, und Jan A. Bielinski, Stiftungsrat der Julius Bär Stiftung, überreichten heute an der öffentlichen Feier im Schiffbau in Zürich den Gewinnern das Preisgeld für ihren Kunstraum. Der Swiss Exhibition Award der Julius Bär Stiftung und des Bundesamtes für Kultur prämiert jedes Jahr eine herausragende Ausstellung zur Schweizer Gegenwartskunst. Er ist mit CHF 40'000 dotiert und wurde zum ersten Mal verliehen.

Jean-Paul Felley und Olivier Kaeser gewinnen den Swiss Exhibition Award für die Ausstellung „das Beispiel" von Shahryar Nashat. Die preisgekrönte Ausstellung zeigte eine bis ins Detail durchdachte Installation, die den Findungsprozess zwischen Künstler und Kuratoren bis zum sichtbaren Endresultat für den Betrachter fühlbar und nachvollziehbar zu einem logischen Ganzen fügt.

Jean-Paul Felley und Olivier Kaeser schufen in Zusammenarbeit mit dem Künstler eine raffinierte Dramaturgie, die sich in einer präzise gesetzten, zugleich offenen Raum- und Werkfolge abwickelte und selbst die Beschriftung ins künstlerische Dispositiv einbezog. Die mehrteilige Installation bestand aus einem Text, einer wundervoll choreographierten Videoarbeit sowie einer Lichtinstallation. Der thematische Fluchtpunkt der Arbeit, ein plastisches Monument, blieb den Blicken der BesucherInnen jedoch weit gehend verborgen. So inszenierten die Ausstellungsmacher ein sinnlich und konzeptuell angelegtes Spiel von Erwartung und Enttäuschung, von Präsenz und Absenz.

Damit fügte sich die Ausstellung passgenau in die von „attitudes" über die Jahre verfolgte Programmatik ein, die das einzelne Werk der Künstler ins Zentrum stellt und ihnen ideale Rahmenbedingungen für dessen Realisierung ermöglicht, wie die Jury in ihrem Bericht festhält.

„attitudes" erhalten den Preis für ihre langjährige Experimentierfreude und Offenheit, ihre Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst und vor allem für die exemplarische Zusammenarbeit mit den Künstlern.

An der öffentlichen Feier im Zürcher Schiffbau überreichten ihnen Jean-Frédéric Jauslin, Direktor des Bundesamtes für Kultur, und Jan. A. Bielinski, Stiftungsrat der Julius Bär Stiftung, das Preisgeld in der Höhe von CHF 40'000. Weiter wurde den Gewinnern eine handgefertigte Sitzbank als sichtbare und praktische Trophäe für ihren Kunstraum übergeben. Jean-Paul Felley und Olivier Kaeser setzen das Preisgeld für ein Ausstellungsprojekt in Beirut ein, welches für 2010 geplant ist. Sie beabsichtigen Künstler aus der Schweiz und Europa sowie aus dem Nahen Osten vor Ort in Beirut zusammenzuführen.

Olivier Kaeser (*1963) und Jean-Paul Felley (*1966) leben in Paris und Genf. Sie haben sich in Genf während dem Studium der Kunstgeschichte kennen gelernt. 1994 gründeten sie „attitudes" und begannen unter diesem Namen in Genf, in anderen Städten der Schweiz und im Ausland Projekte im Bereich der zeitgenössischen Kunst zu realisieren. Seit dem 1. Oktober 2008 leiten sie das Centre culturel Suisse de Paris.

Der Swiss Exhibition Award

Der Swiss Exhibition Award zeichnet jährlich eine herausragende Ausstellung zur Schweizer Gegenwartskunst in einem Museum, einer Kunsthalle, einem Kunstverein oder Off-Space aus. Der Preis richtet die öffentliche Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Kunstinstitution und stellt damit – einmalig in seiner Form – deren Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit in den Vordergrund.

Die Jury, bestehend aus Kunstkritikern, Kuratoren, Künstlern und Hochschuldozenten, hat in einem mehrstufigen, dokumentierten und transparenten Auswahlverfahren gemeinsam den Gewinner ermittelt. Die Jury 2008 bestand aus: Véronique Bacchetta, Centre d'édition contemporaine, Genève; Franziska Baetcke, Schweizer Radio DRS, Basel; Barbara Basting, Schweizer Radio DRS, Basel, Koni Bitterli, Kunstmuseum St. Gallen; Bettina della Casa, Museo Cantonale d'Arte, Lugano; Andreas Fiedler, Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern; Françoise Jaunin, journaliste 24heures, Lausanne; Max Wechsler, Kunstpublizist & Übersetzer, Luzern; Hans Rudolf Reust, Präsident Eidg. Kunstkommission, Bern; Claude-Janine Ritschard, historienne d'art, Genève; Annette Schindler, Plug-in, Basel; Noah Stolz, La Rada edizione & spazio culturale, Locarno sowie Christian Zingg, Geschäftsführer Julius Bär Stiftung, Zürich.

Eine Zusammenarbeit der Julius Bär Stiftung und des Bundesamtes für Kultur (BAK)

Mit dem Swiss Exhibition Award gehen die Julius Bär Stiftung und das Bundesamt für Kultur (BAK) eine „Public Private Partnership" ein. Das Engagement der Julius Bär Stiftung kann so auch im Rahmen der gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens gesehen werden, insbesondere gegenüber der Kultur und im speziellen der Bildenden Künste. Mit dem neuen Preis verstärkt das BAK seine Fördertätigkeit mittels Preisen und Auszeichnungen im Bereich der Vermittlungsarbeit.. Ziel ist, herausragende kuratorische Leistungen im Zusammenspiel mit Institutionen und Künstlern zu unterstützen und die Diskussion über Gegenwartkunst und zeitgemässe Formen der Vermittlung in der Öffentlichkeit anzuregen.

Über die Julius Bär Stiftung

Ein Teil des kulturellen Engagements der Julius Bär Gruppe wird von der Julius Bär Stiftung wahrgenommen. Eine fokussierte Ausrichtung, breite personelle Abstützung im Stiftungsrat sowie eine fachliche wie auch sachliche Selbständigkeit legt die Grundlage für das langfristige sozio-kulturelle Engagement der Julius Bär Gruppe. Die Julius Bär Stiftung wurde 1965 gegründet. Als Stiftungszweck wurden die Bereiche "Jugendförderung, Kultur, Wissenschaft und soziale Anliegen" definiert. Des Weiteren erhalten punktuell wissenschaftliche und kulturelle Vorhaben sowie karitative Projekte Unterstützung.

Über das BAK

Das Bundesamt für Kultur BAK fördert das kulturelle Leben in seiner Vielfalt und schafft die Voraussetzungen, damit sich dieses unabhängig entfalten und weiterentwickeln kann.

Es unterstützt das künstlerische Schaffen in den Sparten Film, bildende Kunst und Design. Das BAK betreut ausserdem wertvolle Sammlungen, Bibliotheken, Archive, betreibt Museen und formuliert die Kulturpolitik des Bundes.Es gliedert sich in die Bereiche Kulturförderung, Schweizerische Nationalbibliothek und Schweizerisches Landesmuseum. Das BAK gehört dem Eidgenössischen Departement des Innern an.

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Adresse für Rückfragen

Swiss Exhibition Award (Presse), d.o.k-Zerbini, Romano Zerbini, Tel. +41 44 240 2200
Christian Zingg, Geschäftsführer Julius Bär Stiftung, Tel. +41 58 888 5212
Andreas Münch, Leiter Dienst Kunst Bundesamt für Kultur, Tel. +41 31 322 9270
Anne Weibel, Leiterin Kommunikation, Bundesamt für Kultur, Tel: +41 31 322 7985
Media Relations, Bank Julius Bär & Co. AG, Tel. +41 58 888 8888
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