Medienmitteilung der Eidg. Kommission gegen Rassismus

(Letzte Änderung 30.03.2009)

Bern, 27.03.2009 - Fremdenfeindlichkeit gegen Deutsche

Die EKR stellt mit Besorgnis fest, dass im schweizerisch-deutschen Verhältnis die Gehässigkeiten zunehmen.

Printmedien nähren mit Titeln wie "Die Deutschen kommen" oder "Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" sowie mit entsprechenden Karikaturen die Meinung, dass es in der Schweiz eine "Deutschenfrage" gibt. In Leserbriefspalten und im halböffentlichen Raum der elektronischen Plattformen werden ungehemmt stereotype Negativbilder des "hässlichen Deutschen" verbreitet.

Vor dem Hintergrund der Eskalation der letzten Tage ist festzuhalten: Deutsche der heute lebenden Generationen haben ein Anrecht darauf, nicht mit dem Nazitum in Verbindung gebracht zu werden.

Die in der Krise sich verschärfenden Verteilkämpfe fördern die Bereitschaft, in den Deutschen unerwünschte Konkurrenten zu sehen. Das bleibt, wie die EKR festgestellt hat, nicht ohne negative Konsequenzen auf das Alltagsverhalten (am Arbeitsplatz, am Wohnort, an der Ladenkasse, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants). Kollektive Ablehnungen verletzen die hier lebenden Menschen und belasten den gesellschaftlichen Frieden.


Adresse für Rückfragen

Georg Kreis, Präsident der EKR, 061 281 23 25 oder 061 317 97 67; georg.kreis@unibas.ch


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