Baubeginn mit feierlichem Spatenstich in der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“, Winterthur

Bern, 04.03.2009 - Mit dem heutigen feierlichen Spatenstich beginnen die Erneuerungsarbeiten in der Sammlung Oskar Reinhart "Am Römerholz" in Winterthur. Es entsteht ein Kulturgüterschutzraum, die Haus- und Sicherheitstechnik wird nachhaltig saniert, und es werden betriebliche Verbesserungen im Bereich Gastronomie, Museumspädagogik und Logistik realisiert. Die Eidgenossenschaft investiert 15.7 Mio. CHF in die Erneuerung des Gebäudes ihrer wertvollen Kunstsammlung.

Die Sammlung

Die Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz" in Winterthur wurde durch den Winterthurer Sammler und Mäzen Oskar Reinhart (1885-1965) in den 20-er Jahren zusammengetragen und zählt heute zu den international bedeutendsten Kunstsammlungen. Oskar Reinhart hat die Sammlung 1957 der Eidgenossenschaft testamentarisch vermacht, nachdem er bereits früher einen Teil seiner Sammlung seiner Vaterstadt Winterthur geschenkt hatte (die Sammlung der Stadt Winterthur befindet sich seit 1951 im Museum am Stadtgarten). Das Römerholz und die dort verbliebenen Kunstwerke gingen nach seinem Tod 1965 ins Eigentum der Eidgenossenschaft über. Nach Umbauten wurde die Sammlung 1970 als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die baulichen Massnahmen

Im Rahmen des letzten Umbaus vor rund zehn Jahren wurden in erster Linie eine Erweiterung der Ausstellungsfläche und die denkmalpflegerische Restaurierung der Villa angestrebt. Die  bevorstehenden baulichen Eingriffe erfolgen aufgrund anderer Anforderungen.

Mit dem Bau des Kulturgüterschutzraumes schafft der Bund die Vorraussetzungen, bestmögliche Schutzmassnahmen zu ergreifen, um die Kunstwerke unter optimalen konservatorischen Bedingungen einlagern und somit nachfolgenden Generationen unbeschadet überliefern zu können.

Die in die Jahre gekommene Haustechnik wird nachhaltig saniert und den heutigen internationalen Standards angepasst, die klimatischen Konditionen und die Beleuchtung in den Ausstellungsräumen optimiert, ferner die Gebäudehülle der Galerie gegen Feuchtigkeit isoliert.

Das Museumscafé und  die Räume der Museumspädagogik werden modernisiert und auf ein neues Nutzungskonzept ausgerichtet. Die Räumlichkeiten können zukünftig unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums genutzt werden. Ausserdem werden im Café zeitgemässe Garderoben- und Toilettenanlagen realisiert und eine abgeschlossene Küche eingebaut.

Weitere bauliche Massnahmen betreffen die Anpassung der Verwaltungsräume in der Villa, dem ehemaligen Wohnhaus von Oskar Reinhart. Das Bauprojekt erfüllt alle Kriterien für nachhaltiges Bauen vollumfänglich.

Erweiterung des musealen Angebots

Während des Umbaus wird das Museumsprogramm entwickelt. Ein wichtiger Fokus liegt darauf, die Sammlung zukünftig wieder in ihrer Vollständigkeit dem Publikum zu präsentieren, nach einer langen Teilpräsentation im Museum am Stadtgarten. Das Ausstellungsprogramm soll Anfang 2011 mit einem neuen Projekt - voraussichtlich Camille Corots  Frauendarstellungen, von denen das Römerholz drei bedeutende Exemplare besitzt - fortgeführt werden.

Geplant ist zur Wiedereröffnung auch ein Kinderbuch zur Sammlung. Die 2004 begonnenen Literaturabende, bei denen jeweils ein Autor im Auftrag des Museums einen Text zu einem Werk der Sammlung verfasst und diesen dem Publikum vorliest, bleiben bestehen. Ausserdem soll ein Film über die Biographie von Oskar Reinhart entstehen. Der Film wird einige Zeit nach der Wiedereröffnung zur Aufführung gelangen und in regelmässigen Abständen gezeigt werden.


Adresse für Rückfragen

Informationen zum Umbau: Frau Katja Lunau, Kommunikation BBL
Tel. +41 31 32 55003, E-Mail: katja.lunau@bbl.admin.ch

Informationen zum Museumsbetrieb: Frau Anna Imfeld, Kommunikation BAK
Tel 031 322 92 34, E-Mail: anna.imfeld@bak.admin.ch



Herausgeber

Bundesamt für Bauten und Logistik
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Bundesamt für Kultur
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