Neue Masernausbrüche in der Schweiz und ein Todesfall

(Letzte Änderung 04.02.2009)

Bern, 04.02.2009 - Neue Masernausbrüche führen zu einem erneuten Aufflammen der Epidemie, die seit November 2006 in der Schweiz grassiert. Von den europäischen Ländern war die Schweiz in den letzten Jahren am stärksten von dieser Krankheit betroffen. Ende letzter Woche starb im Genfer Kantonsspital ein Mädchen aus Frankreich an einer akuten Masernkomplikation. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erinnert an seine Empfehlungen, Kleinkinder systematisch zu impfen und bei allen nach 1963 geborenen Personen, die die Krankheit nicht durchgemacht haben, Nachholimpfungen durchzuführen. Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, sich vor Masern zu schützen.

Am 29. Januar 2009 starb in den Genfer Universitätsspitälern ein zwölfjähriges Mädchen, das zuvor völlig gesund gewesen war. Das Mädchen lebte in Frankreich in der Nähe der Schweizer Grenze. Es war nicht geimpft. Dieser tragische Fall bestätigt, dass Masern eine gefährliche Krankheit sind. In Europa sind in den letzten Jahren mindestens sieben Personen an Masern gestorben. Die Epidemie, die seit zwei Jahren in der Schweiz grassiert, schien am Abklingen zu sein, doch bereits sind neue Ausbrüche aufgetreten. Bisher wurden den Gesundheitsbehörden fast 3400 Fälle gemeldet, darunter ca. 50 allein in diesem Jahr, was einer Anzahl eines ganzen Jahres ohne Epidemie gleichkommt. Diese hatten über 250 Spitaleinweisungen und 500 Komplikationen zur Folge. Unter anderem sind 143 Lungenentzündungen und 8 Gehirnentzündungen aufgetreten.

Die Krankheit befällt fast ausschliesslich (93%) nicht geimpfte Personen. Da es keine Behandlung gegen Masern gibt, ist die Impfung der einzige wirksame Schutz vor der Krankheit und deren Komplikationen. Das BAG fordert die Eltern auf, seine Impfempfehlungen zu befolgen: zwei Dosen MMR-Impfstoff (Masern, Mumps, Röteln) im Alter von zwölf Monaten und 15-24 Monaten. Zudem sollten Ärztinnen und Ärzte jede Gelegenheit nutzen, um fehlende Impfungen zu ergänzen. Eine Nachholimpfung ist jederzeit möglich. Sie wird allen nach 1963 geborenen Personen empfohlen, die noch nie Masern hatten.

Um die Masern in der Schweiz auszurotten, wie dies in Nord- und Südamerika sowie in Finnland bereits der Fall ist, muss die Durchimpfungsrate bei den Kleinkindern unbedingt auf 95% erhöht werden. Derzeit liegt sie landesweit bei 86%. Nur mit einer hohen Durchimpfung lassen sich Masernepidemien und ihre manchmal tödlichen Folgen verhindern.


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