Toxoplasmose während der Schwangerschaft und im Kinderalter: eine neue Strategie für die Schweiz

(Letzte Änderung 15.12.2008)

Bern, 15.12.2008 - Das BAG hat mit einer Expertengruppe seine Strategie zur Eindämmung der konnatalen Toxoplasmose in der Schweiz überarbeitet. Es empfiehlt, auf systematische Toxoplasmose-Screenings zu verzichten und die primäre Prävention zu verstärken. So sollen schwangere Frauen insbesondere auf den Genuss von rohem oder ungenügend gekochtem/gebratenem (blutigem) Fleisch verzichten, um die Ansteckungswahrscheinlichkeit mit dem Parasiten zu reduzieren.

Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die von einem mikroskopisch kleinen Parasiten verursacht wird. Wenn eine Frau während der Schwangerschaft angesteckt wird, kann die Infektion auch auf das ungeborene Kind übertragen werden. In seltenen Fällen kann dies beim Kind zu Augenentzündungen und Hirnschäden führen. Wesentlich ist, eine Infektion in der Schwangerschaft zu verhindern. Zur Sicherheit sollten schwangere Frauen konsequent auf den Genuss von rohem (z.B. Tartarbrötchen) oder ungenügend gekochtem/gebratenem (blutigem) Fleisch (insbesondere Rind, Lamm, Geflügel oder Wild) verzichten. Ebenso sollten Hände und Küchengeräte nach der Verarbeitung von rohem Fleisch oder Innereien stets gründlich gewaschen werden.

Da Medikamente weder eine Übertragung auf das Kind noch Symptome beim Kind zu verhindern vermögen, ist eine Diagnostik oder Therapie der Infektion während der Schwangerschaft nicht hilfreich.


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