Umweltdatenkatalog Schweiz im Internet

Bern, 16.06.2000 - Welche Bundesstelle sammelt Beobachtungen in Zusammenhang mit dem Gewässerschutz? Welche Art von Informationen über den Naturschutz sind für die Stadt St. Gallen vorhanden? Wo können Angaben über die Luftqualität im Kanton Genf gefunden werden? Die Antworten auf diese Fragen sind über Internet abrufbar, unter www.ch-cds.ch. Dieser Umweltdatenkatalog ermöglicht einen direkten Zugang zu Informationen über die Umwelt, die von einigen Städten, den Kantonen und dem Bund gesammelt wurden. Die Lancierung dieser neuen Dienstleistung, welche vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) koordiniert wird, hat heute in Genf stattgefunden. Anwesend waren Frits Schlingemann, Director of UNEP for Europe, Robert Cramer, Chef du Département de l’intérieur, de l’agriculture, de l’environnement et de l’énergie des Kantons Genf und Arthur Mohr, Chef der Abteilung Nachhaltige Entwicklung des BUWAL.

Neben Städten und Kantonen, die für die Erhebung von umweltrelevanten Daten zuständig sind, halten auch zahlreiche Bundesstellen Umweltdaten fest. Um den Überblick zu verbessern und den Umgang mit diesen Informationen zu erleichtern, hat das BUWAL ein Verzeichnis umweltrelevanter Daten entwickelt, das über Internet abgerufen werden kann. Dieser Katalog ist Europa-kompatibel und leistet einen Beitrag zu den Verpflichtungen der Konvention von Århus, die von der Schweiz unterzeichnet wurde. Diese Verpflichtungen beinhalten einen verbesserten Informationszugang der Öffentlichkeit zu Umweltinformationen.

2600 Adressen

Der Katalog enthält Angaben zum Typ der gesammelten Daten, zu den angewandten Erhebungsmethoden sowie zu Namen von Kontaktpersonen. Der Benützer kann nach Themen, Datenquellen oder Verwaltungsstellen suchen. Die Suche wird durch das integrierte Übersetzungssystem vereinfacht, da Schlüsselwörter automatisch übersetzt werden. Sucht jemand also beispielsweise Informationen zum Thema "Wasser", liefert das System ebenfalls Daten bezüglich "water" und "eau".

Dieses neue Instrument erlaubt eine bessere Planung und Koordination umweltrelevanter Projekte, eine effizientere Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie ein erleichtertes Umweltmonitoring. "Mittelfristig sollen noch mehr Verwaltungsstellen zur Teilnahme motiviert werden", erklärte Arthur Mohr an der Präsentation.

Bis heute haben sechzehn Kantone, neunzehn Bundesstellen und zwei Städte auf freiwilliger Basis am Projekt teilgenommen. Zur Zeit sind im Katalog 2600 Adressen und 3700 umweltrelevante Metadaten registriert.

Europa-kompatibel

"Es ist unerlässlich, dass die Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit einen erleichterten Zugang zu umweltrelevanten Informationen haben und dass diese Informationen so breit wie möglich verteilt werden können", betonte Frits Schlingemann. Technische Elemente des neuen Umweltdatenkatalogs wurden teilweise von GRID-Geneva entwickelt. Damit verfügen Bürger und Regierung über ein effizientes Mittel zur Informationsbeschaffung, das zur Entscheidungsfindung in Umweltfragen beitragen soll. Das UNEP ist erfreut, die Realisierung dieses Produkts unterstützt zu haben, das direkt den Inhalten der Konvention von Århus entspricht. Das Verzeichnis ist mit den bereits existierenden europäischen Systemen kompatibel. Die schweizerische Version des Katalogs wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Umweltagentur entwickelt, was eine Verfestigung der Banden zwischen den nationalen und europäischen Umweltinstitutionen ermöglichte.

Beispiel Genf

Der Kanton Genf hat bei der Entwicklung der Internet-Site mitgewirkt und zahlreiche umweltrelevante Daten veröffentlicht. Als erster Kanton bot Genf beispielsweise einen Zugang zum Lärmkataster, zur Liste der Abfallsammelstellen und zum Namensverzeichnis der Grundbesitzer an. Mit dem neuen Umweltdatenkatalog stellt Genf die Weichen für das Umwelt- und Energie-Informationssystem der Region Genf (Système d’information de l’environnement et de l’énergie de la région genevoise/ SIEnG). Dieses System, das auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, der Zusammenarbeit und des Austausches basiert, wird bald auch ausserkantonalen Partnern zugänglich sein.



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Bundesamt für Umwelt BAFU
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