Pünktlichkeit im schweizerischen Luftverkehr: Schritte in die richtige Richtung

Bern, 29.02.2000 - Die Luftfahrt-Verantwortlichen haben auf die Verspätungen des ersten Halbjahres 1999 im Schweizer Luftverkehr mit konkreten Massnahmen reagiert: Fluggesellschaften, Flughäfen, Flugsicherung, Luftwaffe und das Bundesamt für Zivilluftfahrt haben an einer Medienkonferenz in Bern-Belp den Stand der Arbeiten der gemeinsamen Task Force (Swiss Airspace Leadership Team, SALT) vorgestellt.

André Auer, Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) und SALT-Leiter, hält den schweizerischen Ansatz, alle Akteure an der Lösung der Aufgabe gemeinsam zu beteiligen, für ideal, weil die Problematik ganzheitlich angegangen werde und dadurch langfristig erfolgversprechende Strategien zustande kämen. Er betonte, dass die Lösung des Verspätungsproblems zudem international koordiniert angegangen werden müsse. Ende Januar hat denn auch eine europäische Verkehrsministerkonferenz die Erarbeitung einer mittel- und langfristigen Strategie zur besseren Nutzung des Luftraums wie auch ein kurzfristig wirksames Massnahmenpaket für den kommenden Sommer verabschiedet.

Paul Maximilian Müller, Direktor der Swisscontrol AG, präsentierte das Projekt «Cilo», welches die reibungslose Integration der An- und Abflugsektoren in das im Februar 1999 eingeführte neue Luftstrassensystem im Schweizer Luftraum bringt. Dadurch leiste die Flugsicherung einen unmittelbar wirksamen Beitrag zur Entschärfung der Verspätungssituation. Eine weitere Verbesserung wird mittelfristig durch die Zusammenlegung der zivilen und der militärischen Flugsicherung (Projekt Helco) erreicht werden. Die praktische Realisierung soll bereits ab 2001 erfolgen. Divisionär Christophe Keckeis, stellvertretender Kommandant der Luftwaffe unterstrich, dass mit der gleich-zeitigen Darstellung der militärischen und zivilen Flugbewegungen auf einem einzigen Bildschirm wesentliche Synergien in der Luftraumbewirtschaftung erzielt werden können.

Die Fluggesellschaften ihrerseits haben insbesondere Massnahmen im technischen Bereich ergriffen, um ihre Flugzeuge den neuen Anforderungen anzupassen, wie Swissair-Präsident Jeffrey G. Katz ausführte. Mit namhaften Investitionen sind Navigations- und Kommunikationseinrichtungen installiert worden, welche eine flexiblere Verkehrsführung der solcherart ausgerüsteten Flugzeuge ermöglichen. Zudem hat sich die Swissair mit anderen europäischen Gesellschaften für die Entwicklung neuer Flug-Systeme engagiert.

Die SALT-Gruppe wird ihre Arbeiten fortsetzen und weitere Massnahmen zur Entschärfung der Verspätungssituation ergreifen. Sie ist sich indes bewusst, dass dieses Ziel angesichts des weltweit stark wachsenden Luftverkehrs nur international abgestimmt und in enger Zusammenarbeit der verschiedenen Partner im Luftverkehr anzustreben ist. Die äusserst komplexe Problematik wird alle Beteiligten auch in Zukunft stark beschäftigen.


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