Schweiz und Italien verpflichten sich zum Bau der Bahnverbindung Mendrisio – Varese

(Letzte Änderung 20.10.2008)

Bern, 20.10.2008 - Bundesrat Moritz Leuenberger und sein italienischer Amtskollege Altero Matteoli haben in Rom ein Abkommen über den Bau der grenzüberschreitenden S-Bahn Mendrisio – Varese (MEVA) unterzeichnet. Die neue Bahnstrecke soll bis in fünf Jahren in Betrieb gehen.

Mit dem in Rom unterzeichneten Abkommen verpflichten sich die Schweiz und Italien, eine knapp 18 Kilometer lange Bahnverbindung zwischen Mendrisio im Tessin und der italienischen Stadt Varese neu- und teilweise auszubauen. Die neue Verbindung fördert die Verlagerung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs auf die Bahn und dient dem S-Bahn-Konzept Ticino – Lombardia. Zudem werden die Anschlüsse zum Flughafen Malpensa bei Mailand verbessert, und die Reisezeit zwischen dem Kanton Tessin und der Westschweiz (Lugano – Lausanne via Gallarate) wird gegenüber der heutigen Reise über den Gotthard um eine Stunde verkürzt.

Die Bahnverbindung Mendrisio – Varese weist eine Gesamtlänge von 17.7 km auf, wovon 6.5 km auf Schweizer Gebiet und 11.2 km auf italienisches Gebiet entfallen. Für den Schweizer Teil wird die einspurige Güterverkehrsstrecke zwischen Mendrisio und Stabio (4.5 km) auf Doppelspur ausgebaut und für den Personenverkehr hergerichtet. Sie wird ab Stabio bis zur Landesgrenze durch eine 2 km lange doppelspurige Neubaustrecke ergänzt. Ab der Grenze wird die Strecke von Italien doppelspurig weitergeführt und in die bestehende Linie Arcisate – Varese eingebunden.

Die Vereinbarung bestimmt, dass die Bahnverbindung gemäss dem Territorialitätsprinzip zu finanzieren ist. Für die Schweiz entstehen Kosten in der Höhe von rund 134 Mio. Franken. Davon gehen 67 Mio. Franken zu Lasten des Infrastrukturfonds. Der Kanton Tessin leistet einen Beitrag in der gleichen Höhe. In Italien hat die Regierung im Januar 2008 definitiv über die Finanzierung entschieden. Insgesamt betragen die Kosten für Italien rund 223 Mio. Euro.

Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und der italienische Verkehrsminister führten am Montag in Rom auch eine Aussprache zu bilateralen Verkehrsthemen. Zur Sprache kam unter anderem der Stand der Südanschlüsse der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT), über welche die Schweiz und Italien bereits 1999 eine bilaterale Vereinbarung abgeschlossen haben.


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