Konfliktvermittlung in Afrika

Bern, 14.10.2008 - Die Vermittlungsbemühungen in Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent standen im Zentrum der Jahreskonferenz der Politischen Abteilung IV Menschliche Sicherheit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Mediationsexpertinnen und -experten aus Afrika und der Schweiz trafen sich heute im Stade de Suisse in Bern, um Wissen auszutauschen, voneinander zu lernen und die Aktivitäten noch besser zu koordinieren.

Im Zentrum der Jahreskonferenz stand ein intensiver Austausch zwischen Mediationsfachleuten aus Afrika und der Schweiz. Bundesrätin Micheline Calmy-Rey konnte unter den rund 400 Besucherinnen und Besuchern der Konferenz zahlreiche prominente Gäste aus Afrika begrüssen: etwa Djibirll Yipènè Bassolé, den Chefvermittler der Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen für Darfur, Mohamed Ibn Chambas, den Kommissionspräsidenten von ECOWAS (Economic Community of West African States) oder Stella Sabiiti, bei der Afrikanischen Union (AU) verantwortlich für Friedensförderungsaktivitäten. Die Schweiz und die internationale Gemeinschaft insgesamt müssten den afrikanischen Mediatoren, Afrikas regionalen Organisationen sowie der Afrikanischen Union vor allem ihre Expertise zur Verfügung stellen, sagte die  EDA-Vorsteherin in ihrer Eröffnungsrede. 

Friedensverhandlungen sind hochkomplexe Prozesse, die von einem erfahrenen Mediator, einer Mediatorin geleitet werden und von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen wie etwa Staatsaufbau, Verfassungsrecht, Wahlen, Reform des Sicherheitssektors, Entwaffnung und Wiedereingliederung von Kämpfern und Vergangenheitsarbeit unterstützt werden. Dazu gehört auch, dass Vermittler mit allen am Konflikt Beteiligten sprechen, seien dies nun Regierungen, Rebellenbewegungen, bewaffnete ethnische oder soziale Minderheiten. Dies geschieht immer in Absprache mit der entsprechenden Landesregierung und der UNO. Mediation heisst nicht Komplizenschaft -  und es bedeutet auch nicht, dass Kriegsverbrecher deswegen nicht zur Rechenschaft gezogen werden. 

In den Workshops zur Region der "Grossen Seen", "Sudan/Darfur" und "Westafrika" wurden Themen vertieft, Lösungsansätze diskutiert und konkretisiert. 

Botschafter Thomas Greminger, Chef der Politischen Abteilung IV Menschliche Sicherheit des EDA, gab zum Schluss der Konferenz seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Brücken, die heute gebaut worden sind, zu einem besseren Verständnis, innovativen Lösungsansätzen und damit zu mehr Sicherheit und Frieden für die Menschen in Afrika führen mögen.


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