Lärm: In Etappen das ganze Eisenbahnnetz sanieren

Bern, 23.05.2000 - Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Gesamtplanung für den Lärmschutz auf dem schweizerischen Eisenbahnnetz vorgelegt. Vorrang hat dabei die Sanierung des Rollmaterials, weil sie grossflächig und am raschesten eine Verbesserung der Lärmsituation bringt. Wo dies nicht ausreicht, werden parallel dazu bautechnische Massnahmen wie Lärmschutzwände und Schallschutzfenster realisiert. Die beiden Huckepack-Korridore Gotthard und Lötschberg sollen als erste lärmsaniert werden, anschliessend folgen die übrigen sanierungsbedürftigen Strecken auf dem gesamten Schienennetz. Die Lärmsanierung der Eisenbahn soll 2015 fertiggestellt sein und insgesamt 1,85 Milliarden Franken kosten.

Die Schweizerinnen und Schweizer haben sich in verschiedenen Abstimmungen für eine Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene ausgesprochen. Die Verlagerung auf die Bahn bringt jedoch auf einzelnen Strecken mehr Verkehr mit sich; die Anwohnenden solcher Bahnstrecken müssen vor dem Lärm geschützt werden.

Das BAV hat eine Planung vorgelegt, wie das gesamte schweizerische Eisenbahnnetz saniert werden soll. Da die Sanierung des Rollmaterials sehr rasch Wirkung zeigt, sollen bis 2009 alle Personen- und Güterwagen der SBB, BLS, BT, MThB, RM, RhB und SOB sowie die privaten Schweizer Güterwagen saniert werden. Dabei geht es um den Einsatz einer neuen Bremstechnik, die wesentlich leiser ist als die bisher verwendeten Bremsen. An Streckenabschnitten, die trotz verbessertem Rollmaterial nach wie vor Lärmbelastungen über dem Immissionsgrenzwert aufweisen, sind Lärmschutzwände resp. Schallschutzfenster vorgesehen.

Die beiden Transit-Korridore Gotthard und Lötschberg sollen prioritär saniert werden, da diese Strecken wegen des Güterverkehrs starken nächtlichen Lärmbelastungen ausgesetzt sind. Dann folgen die sanierungsbedürftigen Strecken des übrigen Bahnnetzes.

Schallschutzfenster sind dort vorgesehen, wo die anderen Massnahmen zu wenig greifen. Bei Lärmbelastungen über dem Alarmwert übernimmt der Bund die vollen Kosten für den Einbau der Fenster. Bei Lärmbelastungen über dem Immissionsgrenzwert beteiligt er sich zur Hälfte. Die Sanierung des Rollmaterials wird 2009 abgeschlossen sein, die Erstellung der Lärmschutzwände resp. der Einbau von Schallschutzfenstern spätestens 2015.

Die Planung des BAV basiert auf dem befristeten Bundesgesetz über die Lärmsanierung der Eisenbahnen, den das Parlament am 24. März 2000 verabschiedet hat. Die Referendumsfrist läuft noch bis 20. Juli. Das Bundesgesetz wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2000 in Kraft treten.



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Bundesamt für Verkehr
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