Teuerungsbedingter Prämienanstieg bei einem Teil der Krankenzusatzversicherungen

Bern, 06.10.2008 - Das Bundesamt für Privatversicherungen (BPV) hat die Prämienanpassungen der Krankenzusatzversicherungen geprüft. Die Spitalzusatzversicherungen Halbprivat und Privat werden ab 2009 durchschnittlich um 2% angehoben. Im übrigen Massengeschäft wird der Anstieg entsprechend 2,3% betragen. Damit fallen diese Anpassungen höher aus als in den Vorjahren. Der früher teilweise unterbliebene Ausgleich der Teuerung der Schäden bei gewissen Zusatzversicherungen soll nun durch diese Prämienaufschläge kompensiert werden.

Im Rahmen des Versicherungsvertragsgesetzes sind die Tarife und Allgemeinen Versicherungsbedingungen für die mehr als 900 im Markt zugelassenen Zusatzversicherungen frei gestaltbar, sofern keine missbräuchlich hohen oder solvenzgefährdend tiefen Tarife angewendet werden. Dies zu prüfen obliegt dem Auftrag des BPV.

Spitalzusatzversicherungen Halbprivat und Privat
Nach langjährigem Rückgang der Versichertenzahlen ist seit 2006 wieder eine leichte Zunahme feststellbar. Ein Drittel der Anbieter werden bei 57 Spitalzusatzversicherungen Tarifanpassungen durchführen, wovon 60% des Prämienvolumens dieses Zweigs berührt werden. In den betroffenen Produkten werden ab nächstem Jahr die Prämien um durchschnittlich 4% pro Versicherten und bezogen auf alle Produkte dieses Segments im Durchschnitt um 2% pro Versicherten ansteigen. Die Erhöhungen decken nicht ganz die jährlich fortlaufenden Zuwachsraten bei der Teuerung der Schäden ab.

Ambulante Versorgung, Stationäre Behandlung ganze Schweiz und Zahnversicherungen
Eine Tarifanpassung werden 30 von 75 Anbietern bei 69 Produkten, die einen Viertel Prämienanteil dieses Geschäftbereichs repräsentieren, vornehmen. Bei diesen Produkten handelt es sich in der Regel um überdurchschnittlich grosse Versichertenbestände, in welchen die vergangene Teuerung bisher wenig kompensiert wurde. Die Versicherten nur dieser betroffenen Produkte werden durchschnittlich 8,6% höhere Prämien bezahlen müssen. Werden die Mehreinnahmen aus diesen Prämienerhöhungen auf alle Versicherten dieses Segments umgelegt, so resultiert ein durchschnittlicher Anstieg von 2,3%. Mit diesen tarifären Massnahmen kann die vergangene Teuerung beinahe ausgeglichen werden.


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