Disability Management lohnt sich

Bern, 29.08.2008 - Unternehmen, die sich einen systematischen Überblick über die Absenzen verschaffen und Massnahmen zur Wiedereingliederung ihrer erkrankten oder verunfallten Mitarbeitenden ergreifen, profitieren von zahlreichen Vorteilen. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) zum Thema Disability Management (DM) in Schweizer Unternehmen in Auftrag gegeben hat. So stellten die Autoren der Studie fest, dass das DM nicht nur ein Instrument zur Reduktion von absenzenbedingten Kosten ist, sondern auch zu einer stärkeren Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen führt, was sich positiv auf deren Motivation auswirkt. Das DM wird von den Beschäftigten als willkommene Unterstützung und Betreuung wahrgenommen und verbessert auch das Image eines Unternehmens durch eine stärkere Positionierung gegenüber der Konkurrenz und auf dem Arbeitsmarkt.

Erstmals untersucht eine Schweizer Studie die Erfahrungen von acht Unternehmen, die sich in der Grösse (Anzahl Beschäftigte) und in der Branchenzugehörigkeit unterscheiden. Das Disability Management (DM) ist ein neuer Ansatz der Personalführung. Dieser umfasst sowohl Präventionsmassnahmen, mit dem Ziel, Krankheiten und Unfälle zu verhindern, als auch ein systematisches Absenzenmanagement, um möglichst früh gesundheitliche Risiken zu erkennen, und beinhaltet nicht zuletzt auch Wiedereingliederungsmassnahmen von erkrankten oder verunfallten Beschäftigten.

Das DM soll einerseits helfen, die Kosten zu senken (durch Absenzen verursachter Produktionsausfall, Versicherungsprämien, Rekrutierungskosten, usw.) und andererseits soll sie einem Verlust von Know-how zuvorkommen, indem die Austritte aus dem Unternehmen reduziert werden. Diese Ziele stimmen mit den von der IV verfolgten Zielen überein, Menschen mit einem Gesundheitsrisiko frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, dass sie zu einem Invaliditätsfall werden.

Die Studie zeigt, dass die Zusammenarbeit mit den Sozialversicherungsträgern sowie den Hausärztinnen und Hausärzten eine wichtige Rolle für den Erfolg der DM spielt. Denn sowohl über die interne als auch über die externe Vernetzung und Kooperation werden notwendige Ressourcen mobilisiert, die zu einer erfolgreichen Fallentwicklung beitragen können. In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, dass die IV eine wichtige externe Akteurin im DM ist. Die Studie empfiehlt denn auch der IV, möglichst frühzeitig Kontakt mit den Unternehmen aufzunehmen, die Zusammenarbeit mit dem DM zu verbessern und die Verfahrensdauer auf ein Minimum zu beschränken. Diese Empfehlungen decken sich mit den Zielen der 5. IV-Revision, die seit der Einführung der Revision dieses Jahr im Mittelpunkt stehen.


Adresse für Rückfragen

Tel. 062 311 96 77, Thomas Geisen, Co-Autor der Studie, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten
Tel. 031 324 06 99, Olivier Brunner-Patthey, Bereich Forschung und Evaluation, Bundesamt für Sozialversicherungen



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Bundesamt für Sozialversicherungen
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