Schweizer Armee: Kommandant der Luftwaffe tritt zurück

(Letzte Änderung 20.06.2008)

Bern, 20.06.2008 - Der Kommandant der Luftwaffe, Korpskommandant Walter Knutti, hat dem Chef der Armee seine Rücktrittserklärung zu Handen des Gesamtbundesrates eingereicht. Ausschlaggebend für diesen Entscheid sind vorschriftswidrige Abläufe in der Kaderselektion bei der Luftwaffe. Der Chef der Armee, Korpskommandant Roland Nef, will Ordnung durchsetzen.

Der Chef der Armee, Korpskommandant Roland Nef, hat an einer Medienkonferenz vom Freitagabend um 17 Uhr in Bern den sofortigen Rücktritt des Kommandanten der Luftwaffe, Korpskommandant Walter Knutti, bekanntgegeben. Grund sind reglements- und weisungswidrige Abläufe in der Kaderselektion der Luftwaffe. Diese sind nach dem Bootsunglück vom 12. Juni 2008 bei internen Überprüfungen zu Tage getreten.

So wurden dem Chef der Armee Kandidaten für Generalstabslehrgänge vorgeschlagen, die nicht gemäss den gültigen Bestimmungen selektioniert worden sind. Unter den regelwidrigen Vorschlägen für die Generalstabsausbildung war auch der Kommandant der vom Bootsunglück auf der Kander betroffenen Lufttransport Sicherungskompanie 3. Der Chef der Armee hat diesen Kandidaten noch vor dem verhängnisvollen Unfall auf der Kander zurückstellen lassen, weil er das für die Einberufung in den Generalstabslehrgang 1 erforderliche Mindestalter nicht erfüllt.

Die Verantwortung für die Selektion von geeigneten Generalstabskandidaten und den Vorschlag zu deren Generalstabsausbildung an den Chef der Armee liegt bei den direkt Unterstellten des Armeechefs. Im vorliegenden Fall trägt der Kommandant der Luftwaffe, Korpskommandant Walter Knutti, die Verantwortung für die festgestellten Mängel. Aus diesem Grund hat der Kommandant der Luftwaffe dem Chef der Armee seine sofortige Demission zu Handen des Gesamtbundesrates eingereicht.

Korpskommandant Roland Nef betonte am Freitag in Bern, dass er mit der Durchsetzung der Ordnung in der Schweizer Armee sicherstellen will, dass die Armee fähig bleibt, ihre Aufträge zu erfüllen. Dadurch soll das Vertrauen in die Armee aufrecht erhalten bleiben. Der Chef der Armee sprach dem scheidenden Kommandanten der Luftwaffe seinen Dank aus für den grossen Einsatz und die geleistete Arbeit. Der Rücktritt aus Loyalität zur eigenen Pflicht sei anzuerkennen. Ab sofort wird die Luftwaffe interimistisch durch den Chef Einsatz, Divisionär Markus Gygax, geführt.


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