Impfkampagne gegen Blauzungenkrankheit gestartet

Bern, 03.06.2008 - Die Impfstoffe gegen die Blauzungenkrankheit wurden an die Kantone und an die Tierärztinnen und Tierärzte ausgeliefert und erste Betriebe sind bereits geimpft. In den kommenden Wochen werden das gesamte Rindvieh und alle Schafe und Ziegen – rund zwei Millionen Tiere – mit einer Impfung geschützt. Die Impfkampagne gegen die Blauzungenkrankheit ist im Veterinärbereich die bislang grösste der Schweiz. Für Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.

Mit der Impfkampagne sollen weitere Erkrankungen und wirtschaftliche Verluste in der Landwirtschaft möglichst vermieden werden. Seit dem ersten Fall in der Schweiz am 28. Oktober 2007 ist in sechs weiteren Betrieben die Blauzungenkrankheit entdeckt worden. Ohne Impfung müsste dieses und kommendes Jahr mit Hunderten von Ausbrüchen gerechnet werden. In einem gemeinsamen Effort der Tierärztinnen und Tierärzte, der Landwirtschaft und des öffentlichen Veterinärdienstes auf Kantons- und Bundesebene wurde deshalb die Impfkampagne so rasch wie möglich auf die Beine gestellt. Weitere Fälle der Blauzungenkrankheit sind in den kommenden Wochen dennoch möglich: Erst in den Monaten Juli und August wird der Impfschutz vollumfänglich greifen.

 

Die Tierärztinnen und Tierärzte impfen in den Monaten Juni und Juli alle Rinder, Schafe und Ziegen – ausser Masttiere kurz vor der Schlachtung. Tiere auf schwer zugänglichen Hochalpen werden teilweise erst nach Rückkehr in den Talbetrieb geimpft. Die Impfung ist in der gesamten Schweiz obligatorisch. Dabei müssen Rinder zweimal im Abstand von einem Monat geimpft werden, Schafe und Ziegen jedoch nur einmal. In der Schweiz ist der Viehhandel während der Impfkampagne nicht eingeschränkt. Rinderhaltende sollten ihre Tiere zwischen der 1. und der 2. Impfung jedoch nicht weiterverkaufen, da sonst die Durchführung der 2. Impfung erschwert wird.

 

Die Impfung gegen Blauzungenkrankheit muss jährlich wiederholt werden. Wieviele Jahre dies nötig sein wird, ist heute schwer abzuschätzen und hängt vom Impferfolg in der Schweiz und den umliegenden Ländern ab. Auch die übrigen von der Blauzungenkrankheit betroffenen Länder Europas impfen ihre Tierbestände. Von den Nachbarländern der Schweiz sind dies bislang Deutschland, Frankreich und das Fürstentum Liechtenstein. 

 

Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit und zur Impfung finden Sie unter www.bluetongue.ch - auch die am 23. Mai verabschiedete Verordnung des Bundesamtes für Veterinärwesens zur Impfkampagne 2008.


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Marcel Falk, Kommunikation, Bundesamt für Veterinärwesen, 031 323 84 96



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