5,1 Millionen Franken für die Erfolgsabhängige Filmförderung 2007

Bern, 23.05.2008 - Im Rahmen der erfolgsabhängigen Filmförderung hat das Bundesamt für Kultur BAK in diesem Frühjahr 5,1 Millionen Franken an Filmschaffende, Verleiher und Vorführunternehmen gutgeschrieben. Schweizer Filme erzielten 2007 etwas mehr als 810’000 Eintritte. Sie kamen damit nicht an das absolute Rekordjahr 2006 (1.6 Mio Eintritte) heran. Zwar bedeutet dieses Ergebnis einen Rückgang, über die letzten zehn Jahre betrachtet haben sich die Eintrittszahlen für den Schweizer Film aber auf hohem Niveau stabilisiert. Erfreulich war 2007 der Erfolg aus der Sicht des Schweizer Dokumentarfilms.

Mit der erfolgsabhängigen Filmförderung unterstützt das BAK den Erfolg an der Kinokasse. Die gutgeschriebenen Fördermittel müssen – mit Ausnahme der Beiträge für Kinos - für neue Filmprojekte verwendet werden. Die beiden erfolgreichsten Filme 2007, „Die Herbstzeitlosen“ (219'996 Eintritte) von Bettina Oberli und „Vitus“ (71'007) von Fredi Murer, zählten bereits im Vorjahr zu den vier erfolgreichsten Filmen. In der Kategorie der neu gestarteten Spielfilme sorgte der Regisseur Mike Eschmann mit den zwei Filmtiteln „Breakout“ (65'284) und „Tell“ (55'469) für einen Erfolg. Bei „Tell“ lag dieser jedoch leicht unter den Erwartungen.

Beliebter Dokumentarfilm

Eine starke Position hatte 2007 der Dokumentarfilm: Er konnte im Vergleich zu den Vorjahren erneut zulegen und positionierte sich mit fünf Titeln unter den Top ten. Erfolgreichster Dokumentarfilm war „Bruno Manser – Laki Penan“ von Christoph Kühn (30'287 Eintritte).Der Dokumentarfilm hat sich in den Schweizer Kinos in den letzten Jahren auf einem hohen Eintrittsniveau etabliert. Um im letzten Jahr in die Rangliste der zehn erfolgreichsten Filme zu gelangen, brauchte es doppelt so viele Eintritte wie noch vor zehn Jahren. Insgesamt sieht sich das Schweizer Publikum heute eine breitere Palette an Filmen an als noch vor zehn Jahren. Streicht man die jeweils drei erfolgreichsten Filme aus den Toplisten der letzten Jahre, so steht 2007 für das zweitbeste Kinojahr seit zehn Jahren. Dies deutet auf eine gute Angebotsvielfalt hin.

Deutsche Schweiz mit den grössten Verlusten

Den grössten Rückgang an Eintritten verzeichnete erwartungsgemäss die deutsche Schweiz (von 1.4 Millionen auf 650'000 Eintritte). In der Romandie waren die Zuschauerzahlen mit 141'000 Eintritten – auch dank den beiden Filmen „Vitus“ und „Die Herbstzeitlosen“ - stabil (2006: 158'000) und lagen deutlich über dem Niveau von 2005 (90'000). Im Tessin sahen erstmals seit sieben Jahren mehr als 10'000 Zuschauer wieder Schweizer Filme. Hier sorgte der Film „Giorni e Nuvole“ von Silvio Soldini für ein Drittel der Eintritte. „Giorni e Nuvole“ läuft übrigens auch in der übrigen Schweiz erfolgreich. Für die Verbreitung des Schweizer Films in der französischen und italienischen Schweiz sind nach wie vor besondere Anstrengungen im Bereich der Promotion erforderlich.

Produktions-, Verleih- und Kinogutschriften

Die höchste Gutschrift im Bereich Filmproduktion erzielte mit 362’000 Franken und zwei im Kino ausgewerteten Referenzfilmen („Tell“ und „Breakout“) die Luzerner Produktionsfirma Zodiac Pictures („Achtung, Fertig, Charlie“). Die unabhängigen Filmverleiher Frenetic Films (256'000 Franken und zehn ausgewertete Filme) und Look Now (243'000 / elf Filmtitel) erzielten die höchsten Gutschriften Ihrer Kategorie. Bei den Kinobetrieben liegt das Kino Lenk im Berner Oberland seit drei Jahren bereits mit den meisten gespielten neuen Schweizer Filmtiteln (43) an erster Stelle. Höchste Kinogutschriften gab es für die Arthouse Commercio AG in Zürich (132'000 / 30 Filme) und in der Romandie für die Gruppe Pathé Europlexes Sàrl in Lausanne (62'000 / 18 Filme).

Mit Ausnahme der Kinogutschriften müssen die Gutschriften innert zwei Jahren in neue Filmprojekte investiert werden. Pro Jahr werden rund 75 Prozent der gutgeschriebenen Gelder abgerufen.


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Laurent Steiert, Leiter erfolgsabhängigen Filmförderung, Bundesamt für Kultur, T 031 323 13 40, laurent.steiert@bak.admin.ch



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