Sanierung des nationalen Kulturdenkmals Amphitheater Vindonissa

Bern, 08.05.2008 - Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) und das Bundesamt für Kultur (BAK) sanieren das Amphitheater in Windisch. Das von einem Expertenteam erarbeitete Nutzungskonzept wird seit eineinhalb Jahren etappenweise umgesetzt. Im Mittelpunkt des Konzepts steht die Erhaltung der historischen und ästhetischen Werte. Das Konzept regelt u.a. die Prinzipien der Restaurierung, die Etappierung, die Gestaltung, die zu verwendenden Materialien und die Entwässerung.

Das Römische Amphitheater Vindonissa aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. war zunächst aus Holz und später aus Stein mit hölzernen Aufbauten errichtet. Die Aussenmasse  der Anlage von 112 x 98m, sowie die Grösse der Arena von 51 x 64m sind beeindruckend. Es hatte ein Fassungsvermögen von 10'000 Personen und wurde für Zirkus- und Gladiatorenspiele verwendet.

Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung

Die aktuelle Sanierung, die voraussichtlich vier Jahre beanspruchen wird, will mit einem klaren Konzept und gezielten Eingriffen die historische Bausubstanz sichern. Das Projekt wird nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und angemessenem Respekt gegenüber der Geschichtlichkeit des Denkmals durchgeführt. Die Arbeiten umfassen die Sanierung der schadhaften Mauerteile, ein wirksames Entwässerungskonzept sowie die Neugestaltung der Zugänge und der sanitären Anlagen. Das Amphitheater Vindonissa stellt eine der bedeutendsten römischen Hinterlassenschaften in der Schweiz dar. Als grösste und älteste Arena kommt ihm für das Verständnis der Anlagen von Avenches, Martigny und Nyon eine Schlüsselrolle zu.

Um das Amphitheater Vindonissa vor der Zerstörung zu retten, hat es die Eidgenossenschaft 1897 erworben und ab 1898 unter den Schutz des Bundes gestellt. Auf Grund seiner Einzigartigkeit, zu der auch eine über hundertjährige Grabungs- und Restaurierungsgeschichte gehört, gilt das Amphitheater als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung.

Archäologische Begleitung

Die archäologische Begleitung der laufenden Gesamtsanierung des Monuments hat grundsätzlich zum Ziel, eine maximale Erhaltung der noch vorhandenen römischen Originalsubstanz und ein authentisches Erscheinungsbild der Ruine zu gewährleisten. Darüber hinaus sollen die archäologischen, bauhistorischen und forschungsgeschichtlichen Informationen, welche im Rahmen der baulichen Arbeiten erhoben werden können, dokumentiert und nach Möglichkeit direkt in die laufenden Restaurierungsarbeiten eingebracht werden.

Sanierungsarbeiten bis Herbst 2010

Die erste Sanierungsetappe 2006 hat u.a. wichtige Erkenntnisse über den Zustand der Mauern geliefert, was für die weiteren Arbeiten von grosser Bedeutung ist. Weiter konnten aus den Erkenntnissen der ersten Etappe konkrete bauliche Massnahmen zur Verankerung der Mauerschalen, Kronenabdeckungen und Mörtelüberzüge festgelegt werden. Ein umfassendes Entwässerungskonzept wird in Zukunft dafür sorgen, dass weniger Wasser in die Mauern eindringen kann. Die Lebensdauer der Natursteinmauern kann so wesentlich verlängert werden.
Im Spätherbst 2007 wurde die zweite Bauetappe abgeschlossen.
Ein Gesamtkonzept für die Infrastruktur, den Aufenthalt, die Inszenierung und die Vermittlung wird Hand in Hand mit den Sanierungsarbeiten umgesetzt.
Damit wird eine schonungsvolle und nachhaltige Nutzung des Monuments für die heutige und für die kommenden Generationen ermöglicht.
Geplant ist, die Bauarbeiten im Herbst 2010 abzuschliessen.


Adresse für Rückfragen

Hanspeter Winkler, Abteilungsleiter Projektmanagement BBL, Tel. 031 322 22 80
Johann Mürner, Leiter Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege BAK, Tel. 031 322 80 59


Herausgeber

Bundesamt für Bauten und Logistik
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Bundesamt für Kultur
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