2. Etappe BAHN 2000: SBB entwickelt im Auftrage des Bundes zusammen mit den Kantonen ein nationales Basisangebotskonzept

Bern, 17.06.2002 - In diesen Tagen beginnt das Konsultationsverfahren für ein betriebswirtschaftlich optimiertes Basisangebotskonzept für die 2. Etappe der Bahn 2000. Die SBB werden mit den Kantonen und dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV) zwei von ihr im Auftrage des Bundes entwickelte Varianten diskutieren. Ziel der gemeinsamen Workshops ist ein optimiertes nationales Basisangebotskonzept und eine Übersicht über die dazu notwendigen Infrastrukturinvestitionen. Das bereinigte Konzept soll Mitte 2003 in die Vernehmlassung geschickt werden. Für die 2. Etappe von Bahn 2000 steht ein Kredit von 5,9 Milliarden Franken zur Verfügung.

Für die Umsetzung eines nationalen Fernverkehrskonzeptes stehen rund 4 Mia. Franken zur Verfügung. Die Restsumme von 1,9 Milliarden Franken ist für spezielle regionale Bedürfnisse vorgesehen. Dieses ergänzte nationale Basisangebotskonzept dient als Grundlage für den Botschaftsentwurf für die 2. Etappe von Bahn 2000, der Mitte 2003 in die Vernehmlassung gehen wird. Mit der 2. Etappe Bahn 2000 werden das Knotenprinzip im Fernverkehr optimiert und verdichtet sowie das Angebot im Agglomerationsverkehr verbessert. Die 2. Etappe schafft auch die nötigen Zusatzkapazitäten für die Verlagerung im Güterverkehr.

SBB entwickeln ein nationales Basisangebotskonzept

Die SBB haben vom Bund den Auftrag erhalten, zusammen mit den Kantonen und den konzessionierten Transportunternehmen festzulegen, welche Elemente des favorisierten Konzepts im Rahmen der 2. Etappe Bahn 2000 realisiert werden sollen. In einem ersten Schritt wurden zwei Varianten für ein nationales Basisangebotskonzept – "Core" und "Smart light" – mit einem grob geschätzten Investitionsvolumen von maximal 4,5 bis 5,5 Milliarden Franken entwickelt, welche in den kommenden Monaten mit den Kantonen und dem VöV diskutiert werden. Beide Konzeptvarianten zielen darauf ab, den öffentlichen Verkehr gezielt dort auszubauen, wo die grösste Nachfrage und die besten Marktchancen bestehen.

"Smart light" und "Core"

"Smart light" sieht den integralen Halbstundentakt im Kernnetz vor. Die Strecke Bern – Zürich wird zu einem Viertelstundentakt verdichtet. Bern und Basel werden bereits mit Abschluss der ersten Etappe Ende 2004 wie Zürich heute zum Vollknoten. Ziel der 2. Etappe ist es, auch in St. Gallen eine Anschlussgruppe zur den Minuten 00/30 und damit einen Vollknoten zu schaffen. Mit einer Fahrzeit Zürich – Biel von 64 Minuten bei drei Halten ergeben sich in Biel ebenfalls gute Anschlüsse. Die Variante "Core" ergänzt "Smart light" mit einer zusätzliche Fahrzeitverkürzung Zürich–Biel–Lausanne und Bern–Lausanne. In Lausanne entstünde dann ebenfalls ein Vollknoten zu den Minuten 00/30.

Das zu vertiefende Basisangebotskonzept soll die zentralen Angebotsziele aus verkehrspolitischer Sicht umfassen und als gesamtschweizerische einheitliche Basis mit modularen Optionen ergänzt werden können. Die beiden von den SBB entworfenen Fahrplankonzepte für die 2. Etappe von Bahn 2000 sind im Angebot bewusst "knapp gehalten"; sie werden in den kommenden Wochen in Workshops mit den Kantonen weiter verdichtet. Dabei geht es in erster Linie um die Integration der Angebote für den Regionalverkehr. Hier stehen verschiedene Verbesserungen in den Agglomerationen im Vordergrund, insbesondere der Ausbau der S-Bahnsysteme in Basel, Bern, Lausanne/Genf, Luzern, St. Gallen und Tessin. Die 2. Etappe von Bahn 2000 soll aber – primär auf der Nord–Süd-Achse – auch zusätzliche Schienenkapazität für den Güterverkehr schaffen, um die Verlagerungsziele des Bundes zu erreichen.

Kantonale Ergänzungsprojekte

Das nationale Fernverkehrsangebotskonzept wird nach der ersten Bereinigung mit den Projektoptionen der Kantone und Transportunternehmen ergänzt. Erst die laufenden Arbeiten werden zeigen, ob alle diese Bauvorhaben mit den dafür noch zur Verfügung Mitteln realisiert werden können oder ob noch weitergehende Prioritäten gesetzt werden müssen. In diesem Zusammenhang wird auch eine Mitfinanzierung der Kantone für Vorhaben mit grossen regionalem Nutzen geprüft.

Weitere Schritte

In den kommenden Tagen beginnen unter der Leitung der Konferenz der kantonalen Verkehrsdirektoren (KöV) in den Planungsregionen die Konsultationen zum Fernverkehrskonzept der SBB. Das durch die regionalen Projektoptionen ergänzte nationale Basisangebotskonzept wird gegen Ende Jahr vorliegen und anschliessend vom BAV eingehend geprüft und bewertet. Es bildet die Basis für den Entwurf einer Vernehmlassungsvorlage. Der Start der Vernehmlassung wird voraussichtlich im Sommer 2003 erfolgen. Die Botschaft für die zweite Etappe der Bahn 2000 soll den Eidg. Räten voraussichtlich 2004 vorgelegt werden. Sofern der Parlamentsentscheid 2004/2005 vorliegt, kann ab ca. 2010 zeitlich gestaffelt mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2020 vorgesehen.


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Bundesamt für Verkehr
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