AlpTransit und die Talsperren: Sicherheit ist oberstes Gebot

Bern, 23.07.2002 - In Zusammenhang mit dem Bau der AlpTransit-Tunnels hat der Bund die Überwachung von vier Staumauern verstärkt. Die Massnahmen wurden aufgrund von Erfahrungen aus dem Jahre 1978 ergriffen. Damals wurde die Talsperre Zeuzier durch den Bau des Sondierstollens für den Rawil-Tunnel stark beschädigt. Für die Talsperren Santa Maria, Curnera und Nalps im Gebiet des Gotthard-Basistunnels sowie für die Talsperre Ferden im Gebiet des Lötschbergs wurden zusätzliche Kontrollsysteme eingeführt. Damit können Bewegungen an der Oberfläche und ihre allfälligen Auswirkungen auf die Staumauern erkannt werden.

Die Medien haben wiederholt die Frage nach der Sicherheit von Staumauern im Zusammenhang mit unterirdischen Arbeiten und insbesondere mit dem AlpTransit-Projekt aufgeworfen. Es ist deshalb sinnvoll daran zu erinnern, weshalb der Bund schon Anfang der 90er-Jahre Massnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der Staumauern ergriffen hat.

Wie man es in der Schweiz schon früher beobachten konnte, kann der Bau eines Tunnels aufgrund der Drainagewirkung dazu führen, dass sich ein mit Klüften durchzogenes und mit Wasser gesättigtes Felsmassiv senkt. Solche Absenkungen können Auswirkungen bis an die Oberfläche haben und sich auf wichtige Bauten auswirken. Dies war bei der Talsperre Zeuzier der Fall, wo beim Bau des Sondierstollens für den Rawil-Tunnel im Jahre 1978 ungewöhnliche und starke Deformationen auftraten, die zu Rissen im Beton führten. Solche Senkungen traten auch in der Region der Gotthard-Passstrasse auf. Sie wurden mit dem damaligen Bau des Strassentunnels in Verbindung gebracht.

Gestützt auf diese Feststellungen und auf die gemachten Erfahrungen haben es die betroffenen Bundesbehörden schon 1992 als vordringlich erachtet, vor und während der Umsetzung der AlpTransit-Projekte Gotthard und Lötschberg, bei vier Talsperren spezielle Vorkehrungen zu treffen. Es handelt sich dabei um die Staumauern Santa Maria, Curnera und Nalps im Gotthardgebiet und jene von Ferden im Gebiet des Lötschberg-Basistunnels. Mit entsprechenden Überprüfungsmassnahmen, darunter einem speziellen Kontrollsystem, soll es möglich sein, alle ungewöhnlichen Phänomene rechtzeitig zu erkennen und sowohl in den Tunnels als auch an der Oberfläche die geeigneten Massnahmen zu ergreifen. Beim Bau des Fensterstollens Ferden im Lötschental wurden bereits geodätische Messreihen durchgeführt, die jedoch keine relevanten Bewegungen ergeben haben.

Das Bundesamt für Wasser und Geologie (BWG), das bei Fragen zur Sicherheit der Talsperren zuständig ist, und das Bundesamt für Verkehr (BAV), das für die Betreuung der AlpTransit-Projekte verantwortlich ist, gewährleisten in Zusammenarbeit mit den Gesellschaften AlpTransit Gotthard AG und BLS AlpTransit AG, die mit der Umsetzung der Projekte beauftragt sind, die Koordination dieser verstärkten Kontrolle. Die Eigentümer und Besitzer der Talsperren sind einerseits die Kraftwerke Vorderrhein AG für die Talsperren Santa Maria, Curnera und Nalps und andererseits die Kraftwerke Lötschen AG für die Talsperre Ferden.



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