Bundesrat gibt erstmals Mittel aus der NEAT-Reserve frei

Bern, 21.08.2002 - Der Bundesrat hat erstmals Mittel aus den Reserven des NEAT-Gesamtkredites freigegeben. Damit werden Projektverbesserungen und Änderungen am NEAT-Projekt finanziert, denen der Bundesrat bereits zu einem früheren Zeitpunkt zugestimmt hatte. Die heute freigegebenen Mittel in Höhe von rund 395 Mio. Franken sind für die Lötschbergachse und die NEAT-Zufahrtsstrecke St. Gallen – Arth-Goldau bestimmt.

Das NEAT-Projekt wird im Laufe seiner Realisierung permanent auf den neuesten technischen Stand gebracht. Zudem mussten infolge von Einsprachen im Planauflageverfahren Teilprojekte angepasst werden. Der damit verbundene finanzielle Mehraufwand wird in erster Linie durch Einsparungen bei anderen Teilprojekten der NEAT finanziert. Erst wenn diese Möglichkeiten ausgeschöpft sind, gibt der Bundesrat Mittel aus den im NEAT-Gesamtkredit eingestellten Reserven in Höhe von 1'947 Mio. Franken (Preisstand 1998) frei. Die Mehrkosten auf der Lötschbergachse belaufen sich auf 390 Mio. Franken. Aufgrund neuer sicherheitstechnischen Erkenntnissen mussten Projektanpassungen vorgenommen werden, wie z.B. eine Verkürzung der Abstände der Querschläge zwischen den beiden Tunnelröhren von 500 m auf 333 m. Zudem wurde der Anschluss des Basistunnels an die Stammlinie im Raum Frutigen so verbessert, dass der künftige Betrieb des Basistunnels optimaler ablaufen kann, obwohl auf das früher geplante dritte Geleise Frutigen-Winklen verzichtet wird. Zusammen mit einem schnelleren Spurwechsel in Ferden ermöglicht diese Optimierung in Frutigen eine Reduktion der Fahrzeiten und damit die Einrichtung eines Vollknotens in Visp. Weitere Projektänderungen betreffen die Umstellung bei der Bahntechnik, wie z.B. den künftigen Einsatz der Führerstandssignalisierung (European Train Control System ETCS Level 2) im Lötschberg-Basistunnel. Weitere Mehrkosten von 5 Mio. Franken sind bei der NEAT-Zubringerstrecke St. Gallen - Arth-Goldau zu verzeichnen. Der mit den Projektänderungen verbundene finanzielle Mehraufwand konnte mit Einsparungen aus einer Optimierung des Lüftungs- und Entwässerungssystems sowie der Materialtransporte am Lötschberg um rund 11 Mio. Franken reduziert werden. Der Verzicht auf das dritte Geleise im Raume Frutigen bringt weitere 20 Mio. Franken an Einsparungen und der geschätzte Erlös aus Landverkäufen in Höhe von 10 Mio. Franken kann ebenfalls zur Finanzierung der Projektänderungen eingesetzt werden.


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