BAV stellt Strategien für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs vor – Weichenstellung für die nächsten Jahre

Bern, 06.09.2002 - Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat seine Strategien für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in den nächsten Jahren vorgestellt. Sie positionieren das BAV in den wichtigsten strategischen und konzeptionellen Fragen des öffentlichen Verkehrs und stellen damit die Weichen für die nächsten Jahre.

Das übergeordnete inhaltliche Ziel des BAV ist es, einen möglichst attraktiven, sicheren und umweltverträglichen öffentlichen Verkehr zu gewährleisten, der auch mittel bis langfristig finanzierbar ist. Es wird nicht einfach sein, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Denn im konkreten Einzelfall ist häufig umstritten, wie die Zielkonflikte zwischen ökologischen Anforderungen, wirtschaftlichen Bedürfnissen und der Grundversorgung aller Landesteile und Bevölkerungsgruppen (Service public) zu lösen sind. Um diese strategischen Entscheidung nicht dem Zufall zu überlassen, hat das BAV künftige Herausforderungen im öffentlichen Verkehr und im Schienenverkehr identifiziert und Lösungsansätze aufgezeigt. Diese sind nun im operativen Geschäft weiter umzusetzen.

Umfassende Sicht

Inhaltlich geht es im Bereich des Angebots im Personenverkehr primär um eine weitere Stärkung der Städteverbindungen, um die Anbindung der Schweiz ans Hochgeschwindigkeitsnetz Europas und um Verbesserungen im Agglomerationsverkehr. Die Erschliessung der Fläche – die so genannte Grundversorgung - soll mindestens auf dem heutigen Niveau erhalten bleiben. Im Güterverkehr hat für das BAV in den kommenden Jahren der Verfassungsauftrag zur Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs hohe Priorität.

Im Bereich Infrastruktur will das BAV dafür sorgen, dass eine ressourcenschonende, auf die längerfristigen Bedürfnisse des Landes ausgerichtete Infrastruktur bereitsteht. Diese soll sicher und umweltverträglich betrieben und unterhalten werden können. Nicht zuletzt besteht eine Aufgabe des BAV darin, die begrenzten finanziellen Mittel möglichst effizient einzusetzen.

Weiterhin sieht das BAV, dass der öffentliche Verkehr der Schweiz ein Teil Europas ist. Sei dies in rechtlicher Hinsicht, in Bezug auf die technische und betriebliche Interoperabilität oder im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Angeboten.

Zentrales Führungsinstrument

Das BAV ist zuständig für die Rahmenbedingungen und die Aufsicht im Bereich des öffentlichen Verkehrs sowie für den Marktzugang im gewerblichen Strassenverkehr. Die am Freitag vorgestellten Strategien sind ein zentrales Führungsinstrument. Sie sollen auch dazu dienen, vom in der Politik üblichen Denken in Infrastrukturprojekten zu einer kohärenten Gesamtsicht der weiteren Entwicklung des öffentlichen Verkehrs zu kommen.

Die Strategien des BAV docken an die Departementsstrategie des UVEK an, die unter anderem der Nachhaltigkeit verpflichtet ist. Sie berücksichtigen die übergeordneten politischen Vorgaben des Bundes und füllen sozusagen den Rahmen aus, den Parlament und Bundesrat gesetzt haben. Mit der Konkretisierung dieser Rahmenvorgaben und seinen inhaltlichen Akzenten macht das BAV einen weiteren Schritt in Richtung eines Kompetenzzentrums für den öffentlichen Verkehr.



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Bundesamt für Verkehr
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