Bundesrat erteilt Cablecom eine TV-Konzession
Biel-Bienne, 26.06.2002 - Grünes Licht für digitales Fernsehen. Die Cablecom GmbH kann ihre Pläne für digitales Fernsehen in der Schweiz realisieren. Der Bundesrat hat der grössten Kabelnetzbetreiberin in der Schweiz eine nationale TV-Konzession für ein Bezahlfernsehen erteilt. Um die Vielfalt in den Kabelnetzen zu gewährleisten, hat die Landesregierung der Cablecom aber verschiedene konzessionsrechtliche Auflagen gemacht und sie auch zu einer Förderung des Schweizer Films verpflichtet.
Die Cablecom plant ein digitales und verschlüsseltes TV-Angebot unter der Bezeichnung Cablecom Digital Cinema; dieses wird den Kabelkunden gegen Bezahlung offeriert. Zentraler Teil dieses Angebotes ist ein sogenannter Near-Video-on-Demand-Dienst. Dabei werden auf mehreren Kanälen namentlich Spielfilme parallel ausgestrahlt. Da die Anfangszeiten gestaffelt sind, können sich die Kunden dann in die Angebote einschalten, wenn es ihnen zeitlich passt. Die Abrechnung erfolgt nach dem Pay-per-view-Modus, d.h. der Kunde zahlt, was er wirklich konsumiert.
Der Bundesrat hat in der Konzession der Tatsache Rechnung getragen, dass der grösste Netzbetreiber der Schweiz (50 Prozent Marktanteil) sich nun auch als Inhalteanbieter betätigen wird. Um eine gewisse Vielfalt beim Fernsehen garantieren zu können, darf Cablecom beispielsweise höchstens 10 Prozent der Netzkapazitäten für das eigene Angebot nutzen. Mit einer Reihe von Vorschriften im Zusammenhang mit dem Umwandlungs- und Entschlüsselungsgerät (Set-top-Box) sollen sodann faire Marktbedingungen für weitere Anbieter möglich bleiben.
Die Cablecom wird zudem 4 Prozent der Bruttoeinnahmen für die schweizerische Filmförderung aufwenden müssen, sei es in Form von Rechtekäufen oder Produktionen, sei es in Form einer Ersatzabgabe. – Die Konzession dauert bis zum 31. Juli 2012.
Die Konzessionärin Cablecom GmbH ist eine Gesellschaft nach Schweizer Recht, die aber zu 100 Prozent durch das internationale Telecom-Unternehmen NTL Inc. beherrscht wird.
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