UNESCO-Dossier Le Corbusier in Paris unterzeichnet

(Letzte Änderung 31.01.2008)

Bern, 31.01.2008 - Das Werk von Le Corbusier soll UNESCO-Weltkulturerbe werden. Vertreter von sieben Ländern haben das Kandidatendossier mit 23 Objekten des weltberühmten Architekten am Mittwoch in Paris unterzeichnet. Die Unterschrift für die Schweiz setzte der Direktor des Bundesamtes für Kultur, Jean-Frédéric Jauslin. Die Kandidatur wurde unter der Leitung Frankreichs erarbeitet. Die UNESCO wird voraussichtlich im Sommer 2009 entscheiden.

Die französische Kulturministerin Christiane Albanel empfing am Mittwoch die Vertreterinnen und Vertreter von Frankreich, der Schweiz, Deutschland, Belgien, Argentinien, Indien, Japan sowie der Fondation Le Corbusier. Die feierliche Unterzeichnung des Kandiatendossiers mit dem Namen „L’Oeuvre architecturale et urbaine de Le Corbusier“ fand um 18 Uhr im Kulturministerium in Paris statt.

Die Ausarbeitung des Dossiers hat drei Jahre gedauert und wurde von einer internationalen Arbeitsgruppe unter der Leitung Frankreichs in Zusammenarbeit mit der Fondation Le Corbusier vorgenommen. Die Schweiz ist durch das Bundesamt für Kultur (BAK) vertreten. Von den 23 Werken, die das Dossier umfasst, befinden sich vier in der Schweiz. Es handelt sich um die Maison Blanche (1912) und die Maison Schwob (1916) in La Chaux-de-Fonds, die Petite Maison au Bord du Lac Léman (1923) in Corseaux sowie den Immeuble Clarté (1930) in Genf.

Mit der Kandidatur von Le Corbusier ist zum ersten Mal ein Dossier für das weltumspannende Gesamtwerk eines Architekten des 20. Jahrhunderts bei der UNESCO eingereicht worden. Dazu wurden weltweit die repräsentativsten Bauten ausgewählt: von der Maison Curutchet in Buenos Aires, der Unité d’Habitation in Marseille und der Weissenhofsiedlung in Stuttgart, Chandigarh in Indien bis hin zum Musée National des Beaux-Arts de l’Occident in Japan. Die Objekte sind Meisterwerke der modernen Architektur – das Gesamtwerk von Le Corbusier war für die Architektur und den Städtebau prägend.

Das Dossier umfasst zwei Bände, die zusammen rund 750 Seiten ergeben. Darin enthalten sind neben einer Beschreibung der einzelnen Objekte auch die Schutzbestimmungen und Massnahmen zu deren Erhaltung. ICOMOS international, die beratende Organisation der UNESCO, wird die Kandidatur diesen Sommer bewerten. Das Welterbekomitee wird seinen Entscheid voraussichtlich im Sommer 2009 in Sevilla treffen.


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