CO2-Zielvereinbarung mit der Zementindustrie

Bern, 10.02.2003 - Das CO2-Gesetz und das Programm «EnergieSchweiz» zeigen Wirkung. Bundesrat Moritz Leuenberger hat am Montag mit der Zementindustrie eine Zielvereinbarung zur Begrenzung des CO2-Ausstosses unterzeichnet. Der Vorsteher des UVEK zog eine positive Bilanz zur Umsetzung des CO2-Gesetzes, es bedarf jedoch noch weiterer Anstrengungen.

Die schweizerische Zementindustrie (cemsuisse) hat sich verpflichtet, die fossilen CO2-Emissionen bis 2010 gegenüber 1990 um 44,2 Prozent zu reduzieren. Möglich wird diese starke Reduktion durch die grossen Anstrengungen der Zementindustrie, Kohle und Öl durch alternative Brennstoffe zur ersetzen. Als alternative Brennstoffe setzen die Zementunternehmen hauptsächlich Altöl, Trockenklärschlamm, Tiermehl, alte Lösungsmittel und Kunststoffabfälle ein. Die Zementunternehmen haben den international hohen Anteil an alternativen Brennstoffen von heute rund 40 Prozent erreicht und wollen diesen halten. Ausserdem hat sich die Zement-industrie verpflichtet, die durch den Fabrikationsprozess zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen bis 2010 gegenüber 1990 um 30,3 Prozent zu reduzieren. «Damit steht die Schweiz in der nachhaltigen Zementproduktion weltweit an der Spitze», hielt cemsuisse-Präsident Léo Mittelholzer, fest. Die in der Schweiz entwickelte Verfahrenstechnologie finde zudem in vielen anderen Ländern Anwendung und trage so zu einer nachhaltigen Produktionsweise bei.

Im Bereich der Industrie ist cemsuisse die erste Branche, mit der das UVEK eine Zielvereinbarung unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde vorgängig von unabhängigen Experten einem Audit unterzogen. Im Februar 2002 war mit den Automobilimporteuren eine Vereinbarung zur Absenkung des spezifischen Verbrauchs von Neuwagen unterzeichnet worden.

Weitere Anstrengungen notwendig

Im laufenden Jahr sollen im Rahmen von EnergieSchweiz 30 von der Energie-Agentur der Wirtschaft EnAW erarbeitete Zielvereinbarungen abgeschlossen werden können. Das Beispiel der cemsuisse und die laufenden Anstrengungen der EnAW zeigen, dass die Wirtschaft Klimaschutz und Eigenverantwortung ernst nimmt. Das CO2-Gesetz und EnergieSchweiz zeigen Wirkung. Die Ziele des CO2-Gesetzes sind jedoch noch nicht in Sicht und die Einführung einer CO2-Abgabe auf Brenn- und Treibstoffe kann nicht ausgeschlossen werden. Bis 2010 müssen gemäss CO2-Gesetz die CO2-Emissionen gegenüber 1990 gesamthaft um 10 Prozent verringert werden (Brennstoffe minus 15 Prozent, Treibstoffe minus 8 Prozent; siehe Faktenblatt).



Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home.html

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-1679.html