Betriebsbewilligung für Lötschberg-Basistunnel wird wie vorgesehen am Freitag erteilt

Bern, 05.12.2007 - Das Bundesamt für Verkehr (BAV) wird am kommenden Freitag die Betriebsbewilligung für den fahrplanmässigen Vollbetrieb durch den Lötschberg-Basistunnel (LBT) ab dem 9. Dezember 2007 erteilen. Weil die Software des Zugüberwachungssystems bei der Mehrheit der Fahrzeuge noch angepasst werden muss, sind vorübergehende betriebliche Zusatzmassnahmen notwendig. Die Sicherheit ist gewährleistet, die Züge werden fahrplanmässig durch den Tunnel verkehren.

Der LBT ist am 15. Juni 2007 eingeweiht worden. Zuvor hatte das BAV die Bewilligung für den reduzierten kommerziellen Betrieb erteilt. Bis heute sind in diesem Ertüchtigungsbetrieb rund 6500 kommerzielle Güter- und Personenzüge durch den Tunnel gefahren. Hinzu kommen rund 2500 Testfahrten. Alle diese Fahrten fanden mit dem Zugsicherungssystem ETCS Level 2 statt.

Im Rahmen der durchgeführten Prüfarbeiten wurde nach einem ETCS-Software-Update bei einer Mehrheit der Fahrzeuge ein Softwaremangel im Zugssicherungssystem ETCS Level 2 festgestellt. Dieser wirkt sich im Normalbetrieb nicht aus, verhindert aber, dass die Züge im äusserst seltenen Fall einer elektronisch gesteuerten Rückwärtsfahrt aus dem Tunnel (sogenanntes Reversing bei der Evakuierung) am dafür vorgesehenen Ort angehalten werden. Der Betrieb mit ETCS Level 2 auf der Neubaustrecke Mattstetten – Rothrist ist nicht betroffen, da das Reversing dort nicht vorgesehen ist.

Auf Antrag der Tunnelbetreiberin BLS AG hat das BAV am Mittwoch einem vorübergehenden Betrieb ohne Reversingfunktion im Tunnel zugestimmt. Um trotzdem für den Ereignisfall ausreichend gerüstet zu sein, werden in dieser Zeit zusätzliche betriebliche Vorkehrungen getroffen. Unter anderem sind für den Personenverkehr nur Pendelzüge zugelassen, die bei einer allfällig notwendigen Rückwärtsfahrt – wie auf den meisten übrigen Bahnstrecken – regulär gewendet werden, d.h. der Lokomotivführer wechselt in den Führerstand am anderen Zugsende. Auch werden vorübergehend zusätzliche Zugsbegleiter eingesetzt, um die Einführungsphase des neuen Fahrplans im LBT zu unterstützten.

Bis zur Behebung des Softwaremangels durch die Industrie auf den rund 450 betroffenen Lokomotiven kann mit diesen Massnahmen ein sicherer Betrieb der Lötschberg-Basisstrecke gewährleistet werden. Es wird mit einer Zeitdauer von drei Monaten gerechnet.

Dieser Umstand hat keinen Einfluss auf die Betriebsbewilligung für den fahrplanmässigen Vollbetrieb des LBT, da bezüglich Infrastruktur die dazu notwendigen Anforderungen erfüllt sind. Sie wird am Freitag an der Tagung der Behördendelegation FinöV in Visp an die BLS AG übergeben. Die Behördendelegation ist ein konsultatives Organ für den Bau der vier Grossprojekte, die über den Fonds zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs realisiert werden.

Notiz an die Redaktionen:

Die Übergabe der Betriebsbewilligung  findet am Freitag, 7. Dezember 2007 um 12.00 Uhr im Kongresszentrum „La Poste“ in Visp statt. BAV-Direktor Max Friedli und die Geschäftsleitungsvorsitzenden der BLS AG und der BLS AlpTransit AG, Mathias Tromp und Peter Teuscher, stehen für einen Fototermin zur Verfügung. Das BAV wird gleichzeitig eine Medienmitteilung veröffentlichen.


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