Schweiz-Italien: Vereinbarung paraphiert

Bern, 20.11.2007 - Die Arbeitsgruppe Infrastruktur und Monitoring, die im Rahmen der bilateralen Vereinbarung Schweiz-Italien von 1999 über die südlichen Zufahrten zur NEAT künftige Infrastrukturprojekte untersucht und vorbereitet, hat an ihrer heutigen Sitzung in Brig das Abkommen über die Realisierung der internationalen Bahnlinie Mendrisio-Landesgrenze-Varese paraphiert. Der schweizerischen Delegation stand BAV-Vizedirektor Toni Eder vor. Italien war durch Giuseppe Sciallis vom italienischen Verkehrsministerium und Marco Visconti vom italienischen Infrastrukturministerium vertreten. Ein weiteres Gesprächsthema war die mittel- und langfristige Planung der Südanschlüsse.

Die neue Bahnlinie FMV (Ferrovia Mendrisio–Varese) verbindet die Strecke Varese–Porto Ceresio und die Gleisanlage Stabio–Mendrisio mittels einer Neubaustrecke von 6,5 Kilometern Länge zwischen Arcisate und Stabio. Sie dient im Wesentlichen dem regionalen und grenzüberschreitenden Personenverkehr zwischen den Agglomerationen Varese, Como und Lugano, die bislang nicht durch eine Bahnlinie verbunden waren. Zudem verbindet sie das Tessin mit dem Mailänder Flughafen Malpensa. Schliesslich ermöglicht sie eine effiziente Verbindung zwischen der Gotthard- und der Simplonlinie via Gallarate. Die Inbetriebnahme ist für 2013 vorgesehen.

Auf den ersten 4,5 Kilometern der Neubaustrecke zwischen Mendrisio und Stabio wird das bestehende Gütergleis zu einer Doppelspur ausgebaut. Von Stabio bis zur italienischen Grenze entsteht neu ein 2 Kilometer langer Doppelspurabschnitt. Die Baukosten für die Schweiz sind mit 134 Millionen Franken veranschlagt. Der 11,2 Kilometer lange Streckenteil von der Landesgrenze bis Varese wird von Italien finanziert und realisiert.

Die Finanzierung dieser neuen Bahnverbindung erfolgt im Rahmen des 2006 vom Parlament genehmigten Infrastrukturfonds. Dies setzt jedoch voraus, dass die Bauarbeiten spätestens Ende 2008 beginnen. Dazu hat das Bundesparlament einen Kredit von 67 Millionen Franken genehmigt. Den Rest wird der Kanton Tessin übernehmen.

Ein weiteres Gesprächsthema war die mittel- und langfristige Planung der Südanschlüsse. Nachdem die Nachfrageprognosen bereits zwischen den Bahnen gegenseitig abgestimmt wurden, werden nun die Kapazitäten und Engpässe auf den Nord-Süd-Achsen bis Mai 2008 analysiert.


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