Annäherungen von Flugzeugen im Schweizer Luftraum 2006 zurückgegangen

Bern, 17.07.2007 - Im Schweizer Luftraum haben sich 2006 weniger Annäherungen von Flugzeugen (Aircraft Proximity – Airprox) ereignet. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahr von 75 auf 61 Fälle. Zugenommen haben die Fälle in der höchsten Risikoklasse. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die entsprechende Statistik veröffentlicht.

Dem Rückgang der Annäherungen von 75 auf 61 steht 2006 eine gegenläufige Entwicklung der Flugbewegungen gegenüber. Mit dem Anstieg um 2,8 Prozent auf über 1,4 Mio. Bewegungen sank der Anteil der Airprox im Schweizer Luftraum pro 100'000 Flüge von 5,5 auf 4,3.

Die Airprox-Fälle waren 2006 in drei von vier Risikokategorien rückläufig. In der höchsten Risiko-Klasse A nahmen sie von 9 auf 13 Fälle zu. 10 dieser 13 Fälle, die das Potenzial für eine Einstufung in der Risiko-Klasse A haben, befinden sich beim Schweizer Büro für Flugunfalluntersuchungen (BFU) und der deutschen Flugunfalluntersuchungsbehörde in Abklärung. Aus diesem Grund steht die exakte Zahl der Risiko-A-Fälle noch nicht abschliessend fest.

Hauptursachen für Annäherungen im Jahr 2006 waren Luftraumverletzungen durch Sichtflug-Piloten, Nichteinhalten der von der Flugsicherung zugewiesenen Flughöhe durch Piloten, nicht optimale Planung der Verkehrsabwicklung bei der Flugsicherung und komplexe Verkehrssituationen verursacht durch schlechte Wetterbedingungen.

Die Erkenntnisse aus den Abklärungen zu den Annäherungen fliessen in die Aufsichtstätigkeit des BAZL ein. In Bezug auf die Luftraumverletzungen hat das BAZL in Zusammenarbeit mit der europäischen Flugsicherungsorganisation Eurocontrol zudem einen Massnahmenplan erarbeitet, der auch in der Schweiz umgesetzt werden soll. In einem ersten Schritt hatte das BAZL schon einmal Piloten und Flugsicherungsdienste für die Problematik der Luftraumverletzungen sensibilisiert.

 

 



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