Internationales Jahr des Wassers 2003: Zahlreiche Projekte haben die Bevölkerung sensibilisiert

Bern, Biel, 13.11.2003 - Das "Wasserjahr" in der Schweiz zeigt Wirkung: Nahezu 100 Städte und Gemeinden führten Projekte und Veranstaltungen durch. Hinzu kommt das Aktionsprogramm der Bundesämter für Wasser und Geologie (BWG), Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) mit 40 Partnerprojekten. Eine Umfrage zeigt, dass die Bekanntheit des Themas Wasser kontinuierlich gestiegen ist. Zentrale Botschaften wie Schutz vor Gefahren des Wassers oder Bedeutung von Wäldern, Auen und Feuchtgebieten für den Erhalt der Ressource Wasser beschäftigten mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Sie gehören zu den künftigen Schwerpunkten der Schweizer Wasserpolitik.

Nebst dem nationalen Aktionsprogramm und dem Internetportal www.wasser2003.ch wurden in der Schweiz zahlreiche Veranstaltungen kultureller und politischer Art zum Thema Wasser durchgeführt. Mit den Projekten "Schwimmendes Klassenzimmer", dem "Kreuzlinger Seeschulzimmer" und einem speziellen Internetportal für Lehrmittel www.wasser2003bildung.ch wurde insbesondere auch die jüngere Bevölkerung angesprochen. Grosse Beliebtheit erreichten ebenfalls die zwei über das ganze Jahr ausgebuchten Ausstellungen "Wasserkreislauf" und "Grundwasser – ein Schatz auf Reisen". Die Ausstellungen waren in über 70 Städten und Gemeinden der Schweiz unterwegs.

73 Prozent der Bevölkerung kennt das "Wasserjahr"

Der Wirkung der zahlreichen Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Jahr des Wassers wurde in der Schweiz mittels einer repräsentativen Marktforschung überprüft. Ein Institut für Markt- und Meinungsanalysen führte in drei "Wellen" je 540 Interviews (gemäss den Bevölkerungsstrukturen in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin) durch.

Wichtigstes Resultat: Das Internationale Jahr des Wassers 2003 zeigt eine durchwegs positive Resonanz bei der Bevölkerung. Das Thema Wasser wurde stark wahrgenommen. Die schweizweite Umfrage belegt, dass rund 73 % der Schweizerinnen und Schweizer vom Jahr des Wassers Kenntnis genommen haben. Der spontane ("ungestützte") Bekanntheitsgrad des Internationalen Jahr des Wassers stieg von 9 % (Januar 2003) auf den Höchstwert von 33 % an (Ende August 2003).

Welches Wasser-Thema ist der Schweizer Bevölkerung wichtig?

Die Sensibilisierung der Bevölkerung für die lebenswichtige Ressource Wasser, den Schutz vor den Gefahren des Wassers und die Förderung des weltweiten Zugangs zu sauberem Wasser waren wichtige Anliegen im Wasserjahr 2003. Die folgenden Themen beschäftigten die Schweizerinnen und Schweizer besonders (siehe Beilage mit detaillierter Auswertung):

51%  Bewusstsein, dass Wasser eine knappe und wertvolle Ressource ist

50%  Schutz von Wasser, Gewässern und den von ihnen abhängigen Lebensräumen

42%  Schutz der Wälder, Auen und Feuchtgebiete für eine langfristige Sicherung der Ressource Wasser

35%  Weitsichtige und sparsame Nutzung von Wasser

21%  Schutz der Bevölkerung vor der Gefahr des Wassers

21%  Gerechte Verteilung des Wassers (aktive Projektunterstützung in der Dritten Welt)Wasser-Schwerpunkte der nächsten Jahre

Das Thema Wasser soll nach dem Jahr des Wassers nicht versickern, sondern die Bevölkerung auch in Zukunft beschäftigen. So werden Partnerprojekte, die für das Jahr des Wassers entwickelt wurden, auch in den nächsten Jahren im Einsatz sein: Die Ausstellungen "Grundwasser – ein Schatz auf Reisen" und "Wasserkreislauf" werden weitergeführt.

An der Bilanz-Medienkonferenz zum Wasserjahr wurden auch die künftigen Schwerpunkte in der Schweizer Wasserpolitik vorgestellt. Die wichtigsten sind: (vgl. Faktenblatt 1, Faktenblatt 2 und Faktenblatt 3):

  • Ökosysteme schützen: Wälder, Feuchtgebiete und Böden fangen Wasser auf, filtern, lagern und verteilen es. Die Versorgung mit Wasser kann nur sichergestellt werden, wenn Ökosysteme geschützt und nachhaltig genutzt werden.
  • Schadstoffbelastungen verringern: Mikro-Verunreinigung wie hormonaktive Stoffe, Pestizide oder Medikamente belasten Gewässer nach wie vor, mit teils unbekannten Auswirkungen. Massnahmen bei Abwasserreinigungen oder bei Verursachern sollen Abhilfe leisten.
  • Milderung der Folgen von Naturgefahren: Extreme Wetterereignisse lösen Hochwasser, Erdrutsche und Steinschläge aus. Um zukünftige Risiken zu senken, muss die Gefahrenkartierung vorangetrieben und in raumplanerische Massnahmen umgesetzt werden.
  • Förderung der Wasserkraftnutzung: Strom aus Wasserkraft ist einheimische erneuerbare Energie und wird in der Schweiz nahezu CO2-frei produziert. Die Energieerzeugung aus Wasserkraft soll in Zukunft mindestens auf heutigem Niveau erhalten bleiben.
  • Zugang zu Wasser als Menschenrecht anerkennen: 1.4 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Eine nachhaltige Entwicklung ist nur möglich, wenn dieses Recht für alle Menschen gewährleistet wird.
  • Ohne Wasser keine Nahrung: Die Verbesserung der Ernährungssicherheit hat grosse Priorität bei der Armutsbekämpfung. Die Förderung des Regenfeldbaus und einer kleinflächigen Bewässerung in Trockengebieten stehen dabei im Vordergrund.



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Bundesamt für Wasser und Geologie
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