Tödliche Lawine an der Jungfrau/BE: Sechs Angehörige der Armee tot

(Letzte Änderung 13.07.2007)

Bern, 12.07.2007 - Die Schweizer Armee ist in Trauer. Am Donnerstagmorgen hat eine Lawine sechs Soldaten an der Flanke der Jungfrau im Kanton Bern erfasst. Die jungen Opfer, in der 17. Ausbildungswoche der Rekrutenschule der Gebirgsspezialisten von Andermatt/UR, stammten aus den Kantonen Freiburg, Wallis und Waadt.

Die Schweizer Armee ist in Trauer. Sechs Angehörige der Armee sind ums Leben gekommen, als sie am Donnerstagmorgen, den 12. Juli 2007, in der Nähe des Rottalgletschers im Jungfraumassiv im Kanton Bern von einer Lawine erfasst wurden.

Mehrere Detachemente der Rekrutenschule der Gebirgsspezialisten von Andermatt waren zu Ausbildungszwecken im Jungfraumassiv. Unter der Leitung von zwei Bergführern übten sie die Führung einer Gruppe in schwierigem Gelände. Die Angehörigen der Armee befanden sich in ihrer 17. Ausbildungswoche und waren erfahren und gut ausgerüstet. Als sie auf einer Höhe von ungefähr 3800 m.ü.M. auf dem normalen Weg zum Gipfel einen Pfad überquerten, löste sich kurz nach 10 Uhr ein Neuschneebrett und riss die beiden Seilschaften mit je drei Soldaten mehrere hundert Meter nach unten. Acht weitere Soldaten wurden machtlos Zeugen des Unfalls und konnten Alarm auslösen. Die Soforthilfe vor Ort konnte nur noch die sechs von der Lawine mitgerissenen leblosen Körper der Soldaten ausfindig machen. Die sechs Opfer im Alter zwischen 20 und 23 Jahren, alle leidenschaftliche Berggänger, stammen aus den Kantonen Freiburg, Wallis und Waadt.

Die acht Soldaten und Zeugen der Lawine wie auch die anderen Soldaten der Schule wurden evakuiert und psychologisch betreut.

Am Nachmittag drückte der Chef des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) den Angehörigen und Freunden der Opfer das tief empfundene Beileid des Bundesrates aus. Die Worte von Bundesrat Samuel Schmid sollen "unser Mitgefühl und unsere Verbundenheit zum Ausdruck bringen. So sind in diesen Momenten unsere Gedanken bei den Angehörigen, Freunden und Dienstkollegen der jungen Opfer." Die Fahnen bei den Gebäuden der Armee wurden auf Halbmast gesetzt.

Eine Untersuchung wurde eingeleitet, ein militärischer Untersuchungsrichter begann bereits am Nachmittag mit seinen Nachforschungen am Unglücksort. Die Untersuchung findet in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Bern, der Militärpolizei sowie Spezialisten des Institutes für Schnee- und Lawinenforschung in Davos statt. Sie soll Aufschluss über den exakten Unfallhergang geben, sowie zeigen, ob allein die Natur oder allenfalls menschliche Unzulänglichkeit Ursache des Todes dieser erfahrenen Alpinisten ist.


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