Schienenkorridor Holland-Italien: Leuenberger an der Eröffnung der Betuwe-Linie

Bern, 16.06.2007 - Bundesrat Moritz Leuenberger hat einen Tag nach der Einweihung des Lötschberg-Basistunnels in Holland an der Eröffnung der Betuwe-Linie teilgenommen. Die neue, Güterzügen vorbehaltene Bahnstrecke bindet den Hafen Rotterdam ans europäische Güterfernverkehrsnetz an. Mit der Teilnahme brachte der UVEK-Vorsteher die Wertschätzung der Schweiz für die niederländischen Anstrengungen zur Förderung des Schienengüterverkehrs zum Ausdruck.

Die Betuwe-Linie wurde am Samstagnachmittag durch die holländische Königin Beatrix eröffnet. Unter den Gästen war EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot. Die EU hat den Bau der 4,6 Milliarden Euro teuren Verbindung mit 135 Millionen Euro mitfinanziert; sie gehört zu den vorrangigen Projekten des transeuropäischen Verkehrsnetzes und bildet ein Glied des europäischen Transitkorridors 24 (Rotterdam-Genua), der auch durch die Schweiz führt.  Ebenso nahmen Verkehrsminister aus mehreren EU-Staaten teil.

Leuenberger schätzt die Bedeutung der neuen Strecke für den Erfolg der Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene hoch ein. Sie ist ein Zubringer zur Nord-Süd-Transitachse und führt vom bedeutendsten europäischen Hafen Rotterdam auf direktem Weg an die deutsch-holländische Grenze bei Emmerich. Sie ist 160 Kilometer lang, kann mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde befahren werden und hat eine Kapazität von zehn Güterzügen pro Stunde und Richtung. 

Die Betuwe-Verbindung wurde ungefähr zur selben Zeit in Angriff genommen wie die NEAT. „Der Bau einer neuen Hochleistungsbahnlinie durch dicht besiedeltes Gebiet ist politisch eine ebenso grosse Herausforderung wie die Erstellung einer Flachbahn durch die Alpen“, sagte Leuenberger. Die Qualität des Güterverkehrs auf der Schiene wird aber nicht nur mit Investitionen in die Infrastruktur gesteigert, sondern auch mit betrieblichen Verbesserungen. Die Schweiz arbeitet mit Holland, Deutschland und Italien im Rahmen der Arbeitgruppe IQC (International Group for Quality Improvement of Rail Freight Traffic on the North-South Corridor) zur Verbesserung der Qualität im internationalen Schienengüterverkehr seit sechs Jahren eng zusammen, um rechtliche, bürokratische und technische Hindernisse bei den Grenzübertritten der Güterzüge zu beseitigen. Die Massnahmen umfassen eine Vereinfachung der Zollformalitäten und eine Reduktion der Grenzaufenthalte. Angestrebt wird eine verstärkte Zusammenarbeit der Infrastrukturgesellschaften der verschiedenen Länder bei der Fahrplanerstellung und bei den Kapazitätsausbauten sowie bei der Verbesserung der Pünktlichkeit im internationalen Güterverkehr. Im Zuge dieser Massnahmen haben die Verkehrsminister der vier Länder in einer Absichtserklärung den Willen bekräftigt, den Güterverkehrskorridor zwischen Rotterdam und Genua mit dem Zugsteuerungssystem ETCS auszurüsten. Dazu wurden die nötigen Gremien geschaffen. Beim Rollmaterial sollen die Zulassungen länderübergreifend gegenseitig anerkannt werden, womit Doppelprüfungen wegfallen.


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