Annäherung zwischen zwei Flugzeugen (aircraft proximity - AIRPROX) über dem Lac d’Annecy am 8. Februar 2007

Bern, 07.12.2016 - 

Das algerische Flugzeug befand sich im Reiseflug auf FL 250 und flog von Pardubice in der Tschechischen Republik nach Boufarik in Algerien. Das Flugzeug Tupolev TU154 war von Grenoble (Frankreich) mit Destination Almaty in Kasachstan gestartet und hatte Flugfläche 240, entsprechend ungefähr 7300 m erreicht. Daraufhin wurde der Tupolev die Freigabe erteilt nach FL 260, entsprechend ungefähr 7900 m zu steigen.

Als sich die Flugzeuge annäherten, flog das algerische Flugzeug in südwestlicher Richtung und die Tupolev hatte einen nordöstlichen Kurs.

Das Warnsystem short term conflict alert (STCA) der Flugverkehrsleitung in Genf entdeckte den sich anbahnenden Konflikt und der Flugverkehrsleiter liess die Tupolev ihren Steigflug auf Flugfläche 250 abbrechen. Der diensthabende Flugverkehrsleiter in Genf war ein Schüler in Ausbildung, der durch einen Instruktor überwacht wurde. Der Instruktor intervenierte unmittelbar auf die Anweisung des Schülers und gab der Tupolev den Befehl auf Flugfläche 300 zu steigen, wobei er von diesem Flugzeug die höchstmögliche Steigrate forderte. Trotzdem konnte seine Anweisung nicht verhindern, dass sich die beiden Flugzeuge auf Gegenkurs annäherten, und bis ihr vertikaler Abstand gemäss Radaraufzeichnungen noch 100 ft, entsprechend 30 m betrug und sie seitlich noch 0.4 NM, entsprechend 740 m voneinander entfernt waren. Der schwere Vorfall ereignete sich in dem von Frankreich an die Schweiz delegierten Luftraum. Das Eidgenössiche Büro für Flugunfalluntersuchungen (BFU) und das Französiche Bureau d’Enquêtes et d’Analyses haben nach gegenseitiger Absprache entschieden, dass das BFU die Untersuchung dieses schweren Vorfalls durchführen wird.

Das Büro für Flugunfalluntersuchungen wird bis Ende März 2007 weiter über die ersten Erkenntnisse der Untersuchung informieren.


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Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST, Bereich Aviatik
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