Fussball-EM schafft Wertschöpfung und Verdienst

Magglingen, 11.05.2007 - Die UEFA EURO 2008 löst in der Schweiz volkswirtschaftlich relevante Umsätze in einer Höhe zwischen 1.1 und 1.5 Mrd. CHF aus. Dies zeigt eine Studie die im Auftrag des Bundesamts für Sport (BASPO) erstellt wurde.

Die heute im Rahmen einer Medienkonferenz präsentierten aktualisierten Zahlen zu den (volks-)wirtschaftlichen Auswirkungen der UEFA EURO 2008 liegen mehr als doppelt so hoch als jene der Erst-Studie von 2004.

Alle erfassten Bereiche:

  • Stadien
  • EURO SA und UEFA
  • Bund/Host Cities
  • Besucher
  • Werbung/Medien/Telekommunikation/übrige Bereiche
weisen deutlich höhere Werte auf. Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass die Umsätze der EURO 2008 in der Schweiz eine Bruttowertschöpfung zwischen 640 und 860 Mio. CHF generieren werden.

Breits im Jahr 2004 hatte das Sozial- und Wirtschaftsforschungsunternehmen Rütter + Partner zusammen mit der HSW Luzern im Auftrag der UEFA und des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) mögliche wirtschaftliche Effekte der UEFA EURO 2008 in der Schweiz berechnet. Seither haben sich relevante Faktoren erheblich verändert. Zu nennen ist insbesondere die anlässlich der Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland erkannte Bedeutung des «Public Viewings», das sich künftig als Element von Grossevents zu etablieren scheint.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Die UEFA EURO 2008 wird mit einem ausgelösten Umsatz (netto) von rund 1.1 bis 1.5 Mrd. CHF und einer volkswirtschaftlich relevanten Wertschöpfung von rund 640 bis 860 Mio. CHF mit Abstand die grösste je in der Schweiz durchgeführte Sportveranstaltung sein.
  • Die Wertschöpfungswirkung der EURO 2008 entspricht bezogen auf ein Jahr einem Beitrag zum Bruttoinlandprodukt der Schweiz von 0.14 bis 0.18 %.
  • Von den 2.8 bis 5.4 Mio. Besuchern gehen mit einem Wertschöpfungsbeitrag von nahezu 50% die grössten wirtschaftlichen Wirkungen aus. Die EURO 2008 bringt zwischen 1.0 und 1.4 Mio. ausländische Gäste in die Schweiz, die zwischen 175 und 230 Mio. CHF ausgeben.
  • Angesichts der limitierten Übernachtungskapazitäten in den Host Cities, der über die Schweiz verteilten Public Viewings (UBS-Arenas) und der Reiseaktivitäten strahlen die Wirkungen des Besuchertourismus weit über die Austragungsregionen hinaus.
  • Es profitieren neben den direkt betroffenen Kernbranchen wie Gastgewerbe und Tourismus auch andere Branchen: So beispielsweise das Baugewerbe, die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie, die Werbe- und Medienbranche, und die Kulturbranche. Diese breiten Wirkungen ergeben sich vor allem aus den globalen Rahmenbudgets, den Investitionen in die Stadien sowie aus den induzierten Vorleistungs- und Einkommenseffekte.
  • Die öffentliche Hand wiederum profitiert und refinanziert ihre Ausgaben zu einem beachtlichen Teil durch gesteigerte Steuereinnahmen aufgrund der erhöhten Umsätze der Unternehmen sowie der induzierten Lohneinkommen.
Nachhaltige Wirkung
Von der EURO 2008 gehen auch längerfristige monetäre und nicht-monetäre Wirkungen aus, die schwieriger abzuschätzen bzw. nachzuweisen sind. Dazu gehören insbesondere die von TV und Radio ausgehenden beachtlichen internationalen Image- und Werbewirkungen, die sich positiv auf den Tourismus und die Standortattraktivität auswirken. Damit verbunden ist eine Positionierung der Schweiz als attraktives und sportfreundliches Land, sowie der Anstoss zur vertieften Zusammenarbeit im Tourismus mit der übrigen Wirtschaft und den Behörden.

Für Mattias Remund, Direktor des BASPO, sind diese Erkenntnisse wegweisend. «Wir werden der Rolle des Sports für die und in der Wirtschaft in Zukunft noch mehr Beachtung schenken, insbesondere im Bereich der Ressortforschung des Bundes», sagt Remund. Er kündigte an, dass in diesem Jahr weitere Resultate aus verschiedenen Studien zum Thema «Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Sportsystem Schweiz» präsentiert werden.

Wirtschaftliches Potenzial
Aymo Brunetti, Vertreter des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO aus dem Eidg. Volkswirtschaftsdepartement EVD, betonte zudem das volkswirtschaftliche Potenzial aus nicht direkt messbaren Effekten der Euro 08, wie insbesondere den Erlebnisnutzen und den Imageeffekt des Anlasses.


Adresse für Rückfragen

Béatrice Wertli
Leiterin Kommunikation Bundesamt für Sport
032 327 65 68 oder 076 319 30 47

Für Fragen zur Methodik und Resultate der Studie:

Heinz Rütter
Rütter+Partner
044 724 27 70 oder 079 455 67 33



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Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
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