NEAT tritt in anspruchsvolle nächste Phase

Bern, 25.03.2003 - Das Jahrhundertprojekt NEAT läuft auf vollen Touren. Die Arbeiten kommen planmässig voran. Parallel dazu erfolgen politische, finanzielle und verfahrensrechtliche Weichenstellungen, damit die nächsten Schritte des Grossvorhabens rechtzeitig eingeleitet werden können.

Der Bau auf den beiden Achsen Lötschberg und Gotthard ist in vollem Gange. Der 35 km lange Lötschberg-Basistunnel ist zur Zeit (März 2003) bereits zu 75 % ausgebrochen (65'795 m von insgesamt 88‘064 m des Röhrensystems). Höhepunkt in der zweiten Jahreshälfte 2002 war der erste Durchschlag am Lötschberg-Basistunnel am 13. Dezember 2002. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) geht weiterhin davon aus, dass der Lötschberg-Basistunnel im Mai 2007 in Betrieb genommen werden kann.

Auf der Gotthardachse gilt unverändert das Jahr 2013 als angestrebter Termin für den Beginn der Inbetriebsetzungsphase. Damit sollte die Aufnahme des fahrplanmässigen Betriebs 2014 möglich sein. Mit dem Bundesratsbeschluss zu Gunsten der Linienführung „Berg lang geschlossen“ wurde die fundamentale Überarbeitung des Auflageprojekts im Kanton Uri nötig, das sich zur Zeit in der Plangenehmigungsphase befindet. Die Bauarbeiten im Gotthard-Basistunnel sind am weitesten im Teilabschnitt Bodio fortgeschritten, wo 14 % der Ost- und 9 % der Weströhre ausgebrochen sind.

Neue Phase

Die NEAT tritt nun in eine anspruchsvolle Phase. Auf politischer Ebene sind in diesem Jahr meh­rere Entscheidungen von Bundesrat und Parlament nötig. Es geht um folgende Geschäfte:

  • Freigabe der gesperrten Mittel der NEAT 1 (Phase 2) und einen Zusatzkredit,
  • die Planungsbotschaft für die NEAT 2
  • sowie um eine Objektkrediterweiterung für Teuerung, Mehrwertsteuer und Bauzinsen.

Der Zusatzkredit in der Grössenordnung von 600 bis 800 Millionen Franken soll zusätzliche Aufwendungen auffangen, die durch erhöhte Sicherheitsanforderungen, die Entwicklung der Bahntechnologie und neue Pro­jekterkenntnisse entstanden sind. Die NEAT wird mit diesen Zusatzaufwendungen nicht ausge­baut, sondern sicherer und besser.

Probleme erkannt, Lösungen vorhanden

Die NEAT ist das grösste je von der Schweiz verfolgte Bauprojekt – Risiken gehören bei derartigen Dimensionen dazu. Die Probleme politischer und finanzieller Art sind erkannt, Lösungen sind vom BAV und den Erstellern eingeleitet worden. Auch Schwierigkeiten in instabilen geologischen Verhältnissen wie in politisch schwierigem Umfeld lassen sich meistern, wie die Bewältigung der Störzone in der Multifunktionsstelle Faido und die Zweitauflage des NEAT-Projekts in Uri zeigen.

BAV und Ersteller legen Wert auf eine offene und aktive Information. Auch und gerade angesichts der am Horizont aufziehenden dunklen Wolken über den Bundesfinanzen kann das Vertrauen von Parlament, Regierung und Bevölkerung in die NEAT als Rückgrat der Bahnmodernisierung und Verlagerungspolitik nur mit einer sachge­rechten Information über Baufortschritte und auch Schwierigkeiten erhalten werden.

Das Jahrhundertprojekt NEAT ist auch volkswirtschaftlich von grosser Bedeutung als Transit- und da­mit Wohlstandsachse. Sie sichert bereits während der laufenden Bauphase Arbeitsplätze. Rund 3000 Personen sind zur Zeit direkt für das Werk tätig. Sie beleben die lokale Ökonomie in Regionen, die wirtschaftlich nicht bevorzugt sind. Weitere 2000 Arbeitsplätze hängen in der Zulieferindustrie von der NEAT ab. Bis Ende 2002 wurden 3,7 Milliarden Franken in die Bahn des 21. Jahrhunderts investiert.



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Bundesamt für Verkehr
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