Lötschberg-Basislinie der NEAT vor der Eröffnung – Am Gotthard zwei Drittel ausgebrochen

Bern, 12.04.2007 - Die Lötschberg-Basislinie der NEAT wird am 15. Juni 2007 eröffnet. Mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wird der Vollbetrieb aufgenommen. Vom Gotthard-Basistunnel sind zwei Drittel ausgebrochen. Demnächst kann in Erstfeld der Ausbruch am letzten Tunnelabschnitt aufgenommen werden.

Der neuste NEAT-Standbericht des Bundesamtes für Verkehr (BAV) per 31. Dezember 2006 belegt, dass die Risiken für die rechtzeitige Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels stark zurückgegangen sind. Rund 1200 geladene Gäste, darunter die Verkehrsminister der Nachbarstaaten, werden die Eröffnung der ersten modernen Basislinie durch die Alpen am 15. Juni 2007 mit Bundesrat Moritz Leuenberger mitfeiern. Zunächst fahren die Güterzüge, mit dem Fahrplanwechsel vom 9. Dezember 2007 auch die Personenzüge durch den modernsten Bahntunnel der Welt.

Weiterhin Risiken auf der Gotthard-Achse

Beim Gotthard-Basistunnel steht noch ein Drittel der Ausbrucharbeiten bevor, und am Ceneri-Basistunnel beginnen die Arbeiten untertage erst. Entsprechend gross sind die Ungewissheiten und die damit verbundenen Risiken.

Gemäss dem NEAT-Standbericht 22 sind auf der Gotthard-Achse in der Berichtsperiode rund 4 Kilometer Tunnel ausgebrochen worden. Aufgrund geologisch und bautechnisch bedingter Probleme im Vortrieb des Los Bodio/Faido und wegen des Einbaus einer 132 Kilovolt-Übertragungsleitung wird sich die kommerzielle Inbetriebnahme voraussichtlich auf das Jahr 2017 verschieben.

Erhärtete Kostenprognose bis Mitte Jahr

Bei den Kosten bis Projektende (1)  meldet die BLS AlpTransit AG einen Rückgang von 8 Mio. Fr. Dagegen sind auf der Gotthard-Achse rund 200 Mio. Fr. höhere Kosten zu verzeichnen. Diese werden auf die längere Realisierungsdauer, zusätzliche Elemente in der Bahntechnik, die schwierige Bautechnik in den Tunnelabschnitten Faido und Bodio sowie Anpassungen beim Anschluss an die Stammstrecke im Tessin zurückgeführt. Minderkosten entstanden bei der Vergabe des Zwischenangriffs für den Ceneri-Basistunnel.

Die geschätzten totalen Projektkosten steigen (unter Einbezug der bereits früher bekannten höheren Kosten für den Ceneri-Basistunnel) auf 16,9 Milliarden Franken. Das Risikopotential für das Grossprojekt NEAT liegt zwischen 1,8 und 2,8 Milliarden Franken. Zusammen mit neuen Leistungen für die Inbetriebsetzung der Gotthardachse und den Bahnstrom liegen die möglichen Endkosten – wie seit vergangenem Herbst bekannt – im Bereich von 19 bis 20 Milliarden Franken. Der Finanzbedarf der NEAT wird gegenwärtig vom BAV zusammen mit der AlpTransit Gotthard AG im Hinblick auf die Botschaft zur Gesamtschau vertieft abgeklärt. Diese Arbeiten sollen noch im ersten Halbjahr 2007 beendet sein.

1) Preisstand aller Kosten: 1998 (ohne Teuerung, Mehrwertsteuer und Zinsen)


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