Bahnverbindungen mit Italien: Sitzung des Lenkungsausschusses

Bern, 22.03.2007 - Italien und die Schweiz arbeiten gemeinsam am Ausbau der Anschlüsse der NEAT an das italienische Bahnnetz. Am vierten Treffen des Lenkungs-auschusses Schweiz-Italien haben Vertreter beider Länder den aktuellen Stand der Arbeiten besprochen. Die Ausbauten der bestehenden Simplon- und Luino-Linie verlaufen nach Plan. Beide Länder haben ihr Interesse an einer raschen Realisierung der grenzüberschreitenden S-Bahn Mendrisio – Varese betont

Der Lenkungsausschuss Schweiz-Italien hat am 20. März 2007 in Bern unter der Leitung des Direktors des Bundesamtes für Verkehr (BAV) Max Friedli, zum vierten Mal getagt. Dieses Gremium ist für die Umsetzung der „Vereinbarung über die Gewährleistung der Kapazität der wichtigsten Anschlussstrecken der NEAT an das italienische Hochleistungsnetz“ zuständig.

Kurzfristig arbeiten die italienischen und die schweizerischen Bahnen – im Rahmen der so genannten „Piattaforma Sempione“ und im Hinblick auf die die Inbetriebnahme des Lötschbergbasistunnels Ende 2007 – am punktuellen Ausbau der bestehenden Strecken. Auf der Gotthardachse sind die Bahnen daran, die Luino-Linie gezielt zu verstärken („Piattaforma Luino“). Auf beiden Achsen laufen die Arbeiten wie vorgesehen.

Längerfristige Planung

Weiter arbeiten Italien und die Schweiz an Varianten für die Weiterführung der NEAT südlich der Alpen. Die Schweiz will Machbarkeit und Zweckmässigkeit von vier Neubauvarianten für den Korridor Lugano-Chiasso („AlpTransit Süd“) vertieft abklären. Die Aufträge sollten demnächst erteilt werden. Italien untersucht seinerseits drei Neubauvarianten für den Korridor Cadenazzo-Luino-Laveno („Gronda Ovest“).
Mit den anstehenden Studien sollen die Grundlagen für einen Entscheid im Hinblick auf die Vollauslastung der NEAT-Achse über den Gotthard erarbeitet werden.

Ferrovia Mendrisio-Varese (FMV)

Die FMV ist eine 5,2 km lange grenzüberschreitende Neubaustrecke von Stabio (CH) nach Arcisate (I). Die geplante S-Bahn verbindet Lugano, Como, Varese, den Flughafen Malpensa und via Lötschbergachse die Westschweiz.

Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf 444 Mio. Fr., wobei 134 Mio. auf die Schweiz entfallen. Diese werden je zur Hälfte vom Bund und vom Kanton Tessin getragen. Der Bundesbeitrag  ist im Infrastrukturfonds eingestellt, der im Oktober 2006 vom Parlament gutgeheissen wurde. Für den Tessiner Anteil hat kürzlich die Tessiner Regierung dem Kantonsrat ein Kreditbegehren unterbreitet.


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