Gefährliche Bahnübergänge am Verschwinden

Bern, 15.01.2007 - Eine von Bundesrat Moritz Leuenberger eingesetzte Taskforce hat den Auftrag, die 190 gefährlichsten Bahnübergänge in der Schweiz schnell zu sanieren. Dieses Ziel ist schon bald erreicht: Bis Ende 2007 sollen alle 190 Bahnübergänge saniert sein.

Bahnübergänge, bei denen man den Zug weniger als sechs Sekunden vor der Durchfahrt sieht,  werden als sehr gefährlich eingestuft. 190 dieser Bahnübergänge gab es noch 2004 in der Schweiz. Um deren Zahl so schnell wie möglich zu senken, setzte Bundesrat Moritz Leuenberger im Herbst 2004 eine Taskforce ein.^

Unter der Leitung des Solothurner Regierungsrates Walter Straumann, damals Präsident der Konferenz der kantonalen Direktoren des öffentlichen Verkehrs (KöV), machten sich Experten des Bundesamtes für Verkehr (BAV), des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) sowie des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV) an die Arbeit. Der Bund beteiligte sich an der Sanierung der Niveauübergänge mit bis zu zwei Dritteln der Kosten, höchstens aber mit 100'000 Franken pro Projekt.

In ihrem neusten Standbericht kann die Taskforce eine positive Bilanz ziehen: 

  • Von den 190 Bahnübergängen mit einer Sichtzeit unter 6 Sekunden wurden bis Ende 2006 deren 120 saniert oder aufgehoben.
  • 24 Bahnübergänge werden zurzeit oder demnächst saniert.
  • Bei 25 Bahnübergängen läuft das Plangenehmigungsverfahren. Sie werden im Lauf des Jahres 2007 saniert.
  • Die restlichen 21 Bahnübergänge dienen nicht dem allgemeinen motorisierten Verkehr, für deren Sanierung stehen deswegen keine Bundesbeiträge zur Verfügung. Trotzdem ist auch die Sanierung dieser Bahnübergänge bereits vollzogen oder wird demnächst an die Hand genommen. 

Darüber hinaus gibt es in der Schweiz rund 600 weitere Bahnübergänge, welche Experten als ungenügend gesichert betrachten. Bei ihnen beträgt die Sichtzeit meist 7 bis 12 Sekunden. Bis 2014 müssen sie alle überprüft und nach den neuen Vorgaben der Eisenbahnverordnung saniert werden. Die Bahnunternehmen haben zu diesem Zweck Mittelfristprogramme erstellt und dem BAV eingereicht.

Für diese Bahnübergänge stehen keine Bundesmittel mehr zur Verfügung. Die Kosten müssen die Bahnunternehmen und Strasseneigentümer (Kantone, Gemeinden, Private) tragen. Um die Ausgaben zu begrenzen, suchen der VöV, das ASTRA und das BAV nach günstigen Lösungen. Sie haben ein Pflichtenheft für einen vereinfachten Typ von Sicherungsanlagen ausgearbeitet und ausgeschrieben. Vier Anlagen wurden ausgewählt, die nun in der Praxis erprobt werden. Die Resultate des Tests sollen Ende 2007 vorliegen. Die Taskforce bleibt so lange eingesetzt, bis die notwendigen Entscheidungsgrundlagen erarbeitet sind.


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