Der Schweizer Grand Prix Musik 2024 geht an die Cellistin Sol Gabetta

Bern, 23.05.2024 - Sol Gabetta erhält den Schweizer Grand Prix Musik 2024. Mit dieser Auszeichnung würdigt das Bundesamt für Kultur eine Musikerin mit vielen Talenten, die als Solistin internationale Anerkennung geniesst. Die Schweizer Musikpreise werden am 12. September 2024 in der Salle Paderewski des Casino de Montbenon in Lausanne verliehen.

Sol Gabetta ist aktuell eine der bekanntesten und beliebtesten Cellistinnen weltweit. Sie wurde 1981 in Argentinien geboren und besitzt seit 2018 die Schweizer Staatsbürgerschaft. Sie studierte an der Musikhochschule Basel und lebt seit langem in der Gemeinde Olsberg im Kanton Aargau. Dort leitet sie das Kammermusikfestival Solsberg seit dessen Gründung 2006.

Internationale Bekanntheit erlangte Sol Gabetta 2004 bei ihrem Debüt am Lucerne Festival mit den Wiener Philharmonikern als Preisträgerin des Credit Suisse Young Artist Award. Als erfolgreiche Solistin tritt sie seither mit den renommiertesten Orchestern und mit Stars wie Cecilia Bartoli auf. Neben dem klassischen Repertoire für Violoncello mit Stücken von Vivaldi, Elgar oder Beethoven interpretiert Sol Gabetta in Konzerten und auf ihren zahlreichen CD-Veröffentlichungen regelmässig zeitgenössische Musikstücke, einige davon im Duo mit Patricia Kopatchinskaja, die 2017 mit dem Schweizer Grand Prix Musik ausgezeichnet wurde. Während vieler Jahre moderierte sie die Sendung «KlickKlack» im Bayerischen Fernsehen, wo sie ihre Leidenschaft für die klassische Musik einem breiten Publikum vermittelte. Seit 2005 unterrichtet sie an der Musik‑Akademie Basel.

2022 wurde Sol Gabetta für ihre Verdienste mit dem Europäischen Kulturpreis ausgezeichnet. Zuvor hatte sie im Laufe ihrer Karriere bereits zahlreiche andere Preise erhalten. Ihr neuestes Album «Mendelssohn» von 2024 spielte sie mit dem Pianisten Bertrand Chamayou ein.

Schweizer Musikpreise 2024

Die Schweizer Musikpreise zeichnen ein Abbild des aussergewöhnlich vielfältigen Musikschaffens in der Schweiz. Sie würdigen herausragende Künstlerinnen und Künstler aus allen Regionen des Landes und aus allen musikalischen Genres.

Mit dem Komponisten Ivo Antognini (Locarno, Tessin) ist die Schweiz mit einer Referenz für zeitgenössische Chorkomposition auf internationaler Ebene vertreten. Seine vielseitigen Werke sind für viele verschiedene Stimmen und Chöre zugänglich.

Simone Aubert (Genf) ist als Multiinstrumentalistin seit mehr als 20 Jahren in der alternativen experimentellen Szene in Genf aktiv. Als multidisziplinäre Künstlerin entzieht sie sich jeglicher Kategorisierung.

Simone Felber (Luzern) ist ohne Zweifel eine der interessantesten und aktivsten Persönlichkeiten der neuen Schweizer Volksmusik und zeigt mit Formationen wie Echo vom Eierstock oder Simone Felbers iheimisch, wie aktuell und emanzipiert dieses Genre sein kann.

Leila Schayegh (Winterthur, Zürich) ist eine führende Forscherin und Violinistin der Alten Musik.. Sie verfolgt eine brillante Karriere als Solistin und vermittelt ihr grosses Wissen über historisch informierte Interpretation Alter Musik als Dozentin für Barockvioline an der Schola Cantorum in Basel und in ihren regelmässig ausgezeichneten Einspielungen..

Tapiwa Svosve (Zürich) hält als Saxofonist und Komponist eine Schlüsselposition im aktuellen Jazz. Er zeichnet sich durch sein breites musikalisches und interdisziplinäres Schaffen aus, das von experimenteller Musik bis zu Pop, Noise und Free Jazz reicht und gängige kulturelle Strukturen hinterfragt.

Die Gruppe Zeal & Ardor (Basel), geleitet durch Manuel Gagneux, wird allgemein anerkannt als Begründerin einer musikalischen Stilrichtung, die Gospel und Black Metal zusammenbringt und so ein neues Subgenre des Extreme Metal entstehen lässt.

Der Künstler Zimoun (Bern) verknüpft in seinen Werken eindrücklich den Klang mit der Architektur, die Bewegung mit der Skulptur und die Installation mit räumlichen Effekten. Seine Arbeiten werden weltweit in Museen und Kunsträumen gezeigt und faszinieren ein breites Publikum sowohl der Musik als auch der Bildenden Kunst.

Spezialpreise Musik 2024

Die Spezialpreise werden an bedeutende Institutionen und Akteurinnen und Akteure für ihren Beitrag zur Schweizer Musikszene vergeben. Sie zeichnen Persönlichkeiten, Veranstaltungsorte, Labels oder Vermittlungsprojekte aus, die sich aktiv für die Stellung der Musik, die Förderung des Musikschaffens und die Vermittlung des kulturellen Erbes in der Schweiz einsetzen. Die Spezialpreise Musik 2024 gehen an:

LUFF (Lausanne Underground Film & Music Festival): Ziel des Festivals ist das Präsentieren von oft experimentellen Filmen sowie innovativen und avantgardistischen internationalen Kunstschaffenden, die dem breiten Publikum sonst kaum vermittelt werden. Auf die Filmvorführungen folgen nächtliche Musikdarbietungen von Künstlerinnen und Künstlern aus der Underground-Szene. Als Laboratorium der Extreme ist das LUFF international bekannt.

Smem - Schweizer Museum und Zentrum elektronischer Musikinstrumente: Das Schweizer Museum und Zentrumelektronischer Musikinstrumente unterhält und vermittelt als lebendiges Archiv eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen elektronischer Musikinstrumente. Im Schaulager im Zentrum von Freiburg befinden sich mehr als 5000 Geräte wie Synthesizer, Effektgeräte und Mischpulte, von denen einige auch vor Ort für Aufnahmen genutzt und gespielt werden können.

Somatic Rituals: Das Kollektiv und Label aus Basel besteht aus den Produzenten und Musikern Kombé, Mafou und Mukuna und ist ein wichtiger Bestandteil der innovativen Schweizer Clubszene geworden. Die zunehmende internationale Anerkennung zeigt sich in ihren Auftritten an renommierten Festivals und Clubs in Metropolen wie New York City und Berlin.

Preisverleihung

Die Schweizer Musikpreise 2024 werden am 12. September 2024 in der Salle Paderewski des Casino de Montbenon in Lausanne verliehen. Einige Preisträgerinnen und Preisträger werden während der Veranstaltung live auftreten. Weitere Auftritte der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sind im Programm des biennialen und genreübergreifenden Festivals Label Suisse geplant, das vom 13. bis 15. September die Vielfalt des aktuellen Schweizer Musikschaffens abbildett. Weitere Informationen zum Festival finden sich auf labelsuisse.ch.

Die Schweizer Musikpreise bestehen seit 2014. Sie zeichnen herausragendes und innovatives Schweizer Musikschaffen aus und tragen zu dessen Vermittlung bei. Im Auftrag des Bundesamts für Kultur empfehlen rund zehn Expertinnen und Experten aus allen Landesteilen und aus verschiedenen musikalischen Disziplinen jedes Jahr rund sechzig Kandidatinnen und Kandidaten für die Schweizer Musikpreise. Zu Beginn des darauffolgenden Jahres wählen die sieben Mitglieder der Eidgenössischen Jury für Musik aus den Empfehlungen elf Preisträgerinnen und Preisträger aus. Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100 000 Franken dotiert, die sieben Schweizer Musikpreise mit je 40 000 Franken und die drei Spezialpreise Musik mit je 25 000 Franken.


Adresse für Rückfragen

Vermittlung von Interviews mit den Preisträgerinnen und Preisträgern und Akkreditierung zur Preisverleihung: Janina Neustupny, Tel.: +41 77 454 48 50, media-musik@schweizerkulturpreise.ch

Informationen zu den Schweizer Musikpreisen: Giada Marsadri, Verantwortliche Schweizer Musikpreise, Sektion Kulturschaffen, Bundesamt für Kultur, Tel.: +41 58 460 56 38, giada.marsadri@bak.admin.ch



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Bundesamt für Kultur
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