Grussbotschaft Geneva International Motorshow 2024

Bern, 27.02.2024 - Bundesrat Albert Rösti, 27.02.2024

Es gilt das gesprochene Wort

 

Mein erstes Auto war ein Opel Kadett. Er war orange, hatte vier Gänge und wenn man schneller als 80 fuhr, musste man seinen Beifahrer anbrüllen, wollte man sich mit ihm unterhalten. Es war kein besonders schönes oder schnelles Auto. Aber für mich war dieses Auto die Erfüllung eines Traums: Denn der Zündschlüssel dieses Kadetts war auch der Schlüssel in eine Freiheit, die ich in dieser Form nicht gekannt hatte.

Die Geneva International Motorshow ist nicht nur eine Plattform für faszinierende Fahrzeuge, sondern auch eine Bühne für technologische Innovationen, die unsere Mobilität weiter voranbringen. In einer Zeit, in der die Welt vor grossen Herausforderungen steht, ist es entscheidend, dass wir die Chancen ergreifen, die uns moderne Technologien bieten, um unsere Mobilität nachhaltig zu gestalten.

Le Salon de l’automobile de Genève présente depuis toujours des véhicules fascinants et des innovations technologiques qui font l’avenir de la mobilité. Au vu de la situation climatique mondiale, nous devons mettre les nouvelles technologies au service d’une mobilité durable.

Mit der Elektrifizierung des Automobils gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Mobilität. Diese Idee ist übrigens nicht neu, im Verlauf der 100jährigen Geschichte dieser Messe wurde sie immer wieder in Form von Studien lanciert. Die Idee des Elektrofahrzeus ist sogar noch älter: bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter anderem durch den grossen Konstrukteur Ferdinand Porsche recht weit vorangetrieben.

Damals wie heute brauchen diese sogenannten Steckerfahrzeuge Strom. Diese Elektrizität ist heute vorhanden. Mein Dienstfahrzeug wird jetzt in diesem Augenblick frisch aufgeladen. Das ist nicht selbstverständlich - besonders nicht heute, an diesem 27. Februar, also noch im Winter. Die Versorgungssicherheit der Schweiz ist absolut prioritär. Und insbesondere im Winter brauchen alle mehr Strom – auch das Ausland, woher wir sehr viel Strom beziehen. Kommt dazu, dass die Schweizer Bevölkerung in einer Abstimmung 2017 entschieden hat, bis 2050 aus der Kernenergie auszusteigen.

Wollen wir von ausländischer Stromerzeugung unabhängig werden und eine Stromlücke vermeiden, müssen wir selber mehr Strom erzeugen. Dies geht nur über den Zubau erneuerbarer Energie. Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung werden wir diese Lücke abwenden. Bundesrat und Parlament haben eine insgesamt sehr ausgewogene Vorlage verabschiedet, mit der wir zwei Fliegen auf einen Streich schlagen können: Die Erreichung unserer Energie- und Klimaziele. Die Schweiz stimmt darüber am 9. Juni ab, ich danke Ihnen für die Unterstützung einer auch zukünftig energiegeladenen Schweiz.

Si nous voulons miser sur les véhicules électriques, nous devons pouvoir compter sur un approvisionnement en électricité sûr, notamment en hiver. Les centrales nucléaires doivent être mises à l’arrêt d’ici 2050. Nous devons donc développer davantage nos énergies renouvelables. La loi fédérale relative à un approvisionnement en électricité sûr a pour objectif d’éviter les ruptures dans l’approvisionnement et d’atteindre nos objectifs énergétiques et climatiques. Je compte sur votre soutien lors de la votation du 9 juin !

Die Automobilindustrie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt, und wir sind stolz darauf, hier in der Schweiz einen Beitrag zu leisten. Eines der aufregendsten Themen, dass die Automobilwelt erobert, ist das autonome Fahren. Diese Technologie verspricht nicht nur mehr Komfort, sondern auch eine erhebliche Steigerung der Verkehrssicherheit.

Autonomes oder teilautonomes Fahren bedeutet, dass Fahrzeuge mithilfe fortschrittlicher Sensoren, möglicherweise künstlicher Intelligenz und präzisester Kartendaten dereinst in der Lage sind, sich weitgehend selbstständig und sicher im Strassenverkehr zu bewegen. Die Schweiz, als Land der Innovation, begrüsst diese Entwicklung und arbeitet aktiv daran, rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um autonomes Fahren auf unseren Strassen zu ermöglichen.

Neben rechtlichen Rahmenbedingungen braucht es aber auch eine leistungsfähige, zukunftsfähige Infrastruktur, die den Verkehrsfluss gewährleistet. Es bringt, werte Anwesende, bekanntlich wenig, wenn das Fahrzeug bis oben ans Schiebedach gefüllt ist mit modernster Technologie – und dann im Stau stillsteht. Um Stillstand zu vermeiden, müssen wir die Infrastruktur unserer Nationalstrassen zwingend den heutigen Erfordernissen anpassen. Die Menschen verbringen zu viel Zeit im Stau. Stillstand passt nicht zum Menschen. Und daher versucht er ihn zu umgehen. Staut es sich auf der Autobahn, fährt er über Landstrassen. Er kreuzt dort Einkaufswege, Velostreifen oder Schulwege. Er gefährdet Menschen und er verschlechtert die Lebensqualität der Menschen, die in diesen Orten leben. Dies wollen Parlament und Bundesrat ändern – der Reise- und Durchgangsverkehr soll zurück auf die Autobahn, dort gehört er hin aber dort muss er auch genügend Platz erhalten.

Nous devons adapter notre infrastructure routière pour garantir un trafic fluide et éviter les embouteillages. Nos routes sont surchargées, et les personnes qui vivent près des itinéraires alternatifs en subissent les conséquences. Le Parlement et le Conseil fédéral veulent faire en sorte de transférer le trafic de transit sur les autoroutes pour préserver la qualité de vie des riverains.

Durch den gezielten Ausbau des Schweizer Nationalstrassennetzes entlasten wir die Menschen – auf und abseits der Autobahn. Dazu haben sich das Parlament und der Bundesrat je in aller Klarheit ausgesprochen. Sechs neuralgische Verkehrspunkte werden entschärft und durch bauliche Massnahmen den Bedürfnissen von heute und morgen angepasst. Damit sorgen wir für mehr Sicherheit und tragen auch der hohen wirtschaftlichen Bedeutung der Stauproblematik endlich Rechnung. Staufreie Autobahnen ermöglichen es all jenen, die ihren Arbeitsplatz mit dem Auto erreichen wollen oder müssen, diesen auch pünktlich zu erreichen. Staufreie Autobahnen sind ein sehr wesentlicher Wohlstandsfaktor für die Schweiz – wir werden es uns nicht ewig leisten können, Jahr für Jahr 3'000 Millionen Franken in sogenannte «Staukosten» zu investieren.

Autobahnen, die ausgebaut werden, entsprechen nicht dem Zeitgeist, hört man oft sagen. Doch, das tun sie absolut! Unsere fabelhaften Bahnen, auf die ich als Verkehrsminister ebenfalls äusserst stolz bin, könnten die schiere Menge an Menschen und Transportgütern schlicht nicht aufnehmen. Das System würde kollabieren. Darum braucht es den Angleich der Autobahnen an die höhere Anzahl von Fahrzeugen sehr wohl.

Le Parlement et le Conseil fédéral se sont prononcés en faveur du développement du réseau des routes nationales. Ainsi, nous rendons la vie des gens plus agréable – aussi bien sur l’autoroute qu’en dehors. Six nœuds routiers d’importance seront améliorés pour répondre aux besoins actuels et futurs, ainsi que pour renforcer la sécurité. Un trafic fluide sur les autoroutes est également synonyme de ponctualité au travail et de qualité de vie ! De plus, en investissant dans des projets pour éviter les embouteillages, nous économisons des milliards.

Der Landverbrauch dieser Massnahmen, wie beispielsweise der Ausbau auf sechs Spuren, wird stark kritisiert. Ich kann das sehr gut verstehen. Und als jemand, der im Grünen und umgeben von Bauernbetrieben wohnt, gefällt mir dieser Gedanke auch nicht. Allerdings geht hier etwas sehr Wesentliches vergessen: Von den erwähnten sechs Ausbauprojekten sind drei Tunnels. Bei den verbleibenden drei oberirdischen Projekten werden wir verbaute Fruchtfolgeflächen 1:1 real ersetzen. Hier wird niemand zu kurz kommen. In der zweiten Jahreshälfte haben Sie Gelegenheit, sich an der Stimmurne zu diesem Geschäft zu äussern und die Lebensqualität von tausenden von Menschen zu verbessern in dem der Verkehr dorthin zurückgeht, wo er hingehört.

Les six projets d’aménagement comptent trois tunnels. Pour les trois autres projets, il s’agira de compenser les surfaces d’assolement utilisées. Au mois de juin, vous aurez la possibilité de dire OUI à une meilleure gestion du trafic routier et d’opter pour une amélioration de la qualité de vie.

Werte Anwesende, der Automobilsalon in Genf ist ein Schaufenster für die Vielfalt der Mobilität, angefangen von Elektrofahrzeugen über Wasserstoffautos bis hin zu modernen Hybridantrieben. Die Schweiz fördert aktiv die Vielfalt der Antriebe und ermutigt die Automobilindustrie, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Schweiz wird weiterhin Anreize schaffen, um den Umstieg auf umweltfreundliche Fahrzeuge zu erleichtern. Ich denke hier nicht zuletzt auch an den Ausbau der Ladeinfrastruktur entlang der Autobahnen.

Wir vergessen nie, dass technologischer Fortschritt Hand in Hand mit Umweltbewusstsein gehen soll. Daher ermutige ich die Automobilhersteller dazu, nicht nur auf leistungsstarke Fahrzeuge zu setzen, sondern auch auf nachhaltige Materialien, Recycling und umweltfreundliche Produktionsprozesse zu achten.

Insgesamt repräsentiert der Automobilsalon in Genf seit der ersten Durchführung vor 100 Jahren nicht nur die Zukunft der Mobilität, sondern auch die Innovationskraft und den Erfindergeist einer Industrie, die sich in stetem Wandel befindet. Die Schweiz wird weiterhin eine aktive Rolle spielen, um diese Entwicklungen zu unterstützen und die Weichen für eine nachhaltige, sichere und effiziente Mobilität der Zukunft zu stellen.

Eine Mobilität übrigens, die Spass machen darf.

In diesem Sinne:

Je déclare la 91ème edition du Salon de l’Auto de Genève ouverte !


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