Oskar Leimgruber

Oskar Leimgruber

Partei: Christlichdemokratische Volkspartei der Schweiz (CVP)
Geboren: 05.07.1886
Heimatort: Freiburg
Kanton: Freiburg (FR)
Gewählt: 15.12.1943
Zurückgetreten: 10.11.1951
Gestorben: 19.06.1976

Nachfolger von: George Bovet
Vorgänger von: Charles Oser



Oskar Leimgruber war Bundeskanzler von 1944 bis 1951.

Sohn eines Freiburger Confiseurs; wuchs zweisprachig auf; Gymnasium in Freiburg und Schwyz; Rechtsstudium in Freiburg, Bern und Wien; 1911 Dr. iur.; Redaktor der "Liberté" und der "Freiburger Zeitung", dann Adjunkt des Direktors des Gewerbemuseums, kantonaler Gewerbesekretär, Rechtsanwalt in Fribourg. 1912–1919 beim Rechtsdienst der SBB in Basel und Bern, danach Departementssekretär des Eidgenössischen Post- und Eisenbahndepartements. 1925 wurde Leimgruber zum Vizekanzler gewählt. Nach Auftrag des Bundesrates errichtete er sofort die Eidgenössische Drucksachen- und Materialzentrale und führte im Parlament die Simultanübersetzung ein. Nach der Niederlage in der Kanzlerwahl von 1934 gegen seinen freisinnigen Vizekanzler-Kollegen Bovet beerbte er ihn 1943.

Erster nichtfreisinniger Kanzler des Bundesstaates

Die Sozialdemokraten hatten die Nationalratswahlen von 1943 gewonnen und erhielten daraufhin erstmals einen Bundesratssitz (Ernst Nobs). Um die Wiederwahl ihres umstrittenen Bundesrates Pilet-Golaz mit Stimmen der Konservativen Volkspartei zu sichern, traten die Freisinnigen erstmals den Kanzlerposten ab. Damit wurde Leimgruber der erste eidgenössische Kanzler aus dem Lager der Konservativen Volkspartei (heute: CVP).

Förderer der Verwaltungswissenschaften

Unter Leimgrubers Leitung gab der Bund zur Jahrhundertfeier 1948/49 das Werk "Wappen, Siegel und Verfassungen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Kantone" sowie die "Bereinigte Sammlung der Bundesgesetze und Verordnungen 1848–1947" aller noch gültigen Bundesgesetze und Verordnungen heraus. Gründungsmitglied und Vorsitzender des "Institut international des sciences administratives" in Brüssel (1930), Präsident einer internationalen Kommission für Rationalisierung in den öffentlichen Verwaltungen, Initiant und Kommissionspräsident des "Schweizerischen Instituts für Verwaltungskurse" an der Hochschule St. Gallen sowie Gründer der "Schweizerischen Studiengesellschaft für rationelle Verwaltung", förderte Leimgruber nach Kräften die Verwaltungswissenschaften.


Letzte Änderung 19.10.2018

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