Bundesrat legt strategische Ziele der Swisscom fest
Bundesrat legt strategische Ziele der Swisscom fest
21.12.2005 - Die Swisscom darf sich künftig an ausländischen Telekom-Firmen ohne
Grundversorgungsauftrag beteiligen, wenn dadurch das Inlandgeschäft unterstützt
wird oder andere spezifische Vorteile resultieren. Gleichzeitig sind die ausschüttbaren
Reserven auf höchstens CHF 1 Mrd. zu reduzieren. Dies hat der Bundesrat in seinen
strategischen Zielen für die Swisscom 2006 bis 2009 festgelegt. Für zusätzliche
Investitionen und Akquisitionen darf sich das Unternehmen noch höchstens bis zum
anderthalbfachen des EBITDA verschulden, was auf der Basis des heutigen Geschäfts
fünf Milliarden Franken entspricht.
Der Bundesrat legt als Mehrheitsaktionär jeweils für 4 Jahre die strategischen Ziele
für die Swisscom AG fest. Damit macht der Bund verbindliche Vorgaben für die unternehmerische
Tätigkeit. Zudem schafft er Transparenz und Stabilität, damit die politische Einflussnahme
für die Unternehmung selbst, aber auch für Drittinvestoren möglichst berechenbar
wird. UVEK und EFD hatten in Zusammenarbeit mit der Swisscom die neuen Ziele vorbereitet
und einen Entwurf den Kommissionen für Verkehr und Fernmeldewesen sowie den Personalverbänden
zur Konsultation vorgelegt. Eingeflossen in die strategischen Ziele sind auch die
jüngsten Beschlüsse des Bundesrates betreffend Ausschüttung von freien Mitteln und
Beschränkungen von Auslandinvestitionen. An der allgemeinen Ausrichtung der strategischen
Ziele nimmt der Bundesrat keine grundsätzlichen Änderungen vor. Neu erwartet er
aber, dass das Unternehmen Sprach- und Internetdienste sowie TV/Video-Angebote aus
einer Hand anbietet und auch in diesem Bereich wettbewerbsfähig ist. Von besonderer
Bedeutung bleiben der Festnetz- und Mobilbereich. Hier werden innovative Produkte
und eine führende Rolle im Wachstumsmarkt der Breitbanddienste erwartet. Im personellen
Bereich wurde neu aufgenommen, dass die Swisscom eine zeitgemässe Lehrlingsausbildung
betreiben soll.
Maximale Neuverschuldung von fünf Milliarden
Mit Blick auf die Ausschüttungspolitik erwartet der Bundesrat, dass die Swisscom
die ausschüttbaren Reserven auf höchstens CHF 1 Mrd. reduziert. Im weitern hat der
Bundesrat die Bandbreite für eine allfällige Verschuldung definiert. Danach darf
sich das Unternehmen nach der vom Hauptaktionär geforderten Ausschüttung von freien
Eigenmitteln neu noch bis zum anderthalbfachen des EBITDA verschulden . Auf der
Basis des heutigen Geschäfts entspricht dies maximal fünf Milliarden Franken für
zusätzliche Investitionen und Akquisitionen. Dadurch wird die Flexibilität des Unternehmens
zwar begrenzt, hingegen bleiben ihm weiterhin gewisse Wachstumsmöglichkeiten. Möglich
bleiben insbesondere die langfristig notwendigen Investitionen für die Infrastruktur
in der Schweiz. Schliesslich hat Bundesrat die Frage geklärt, in welchem Umfang
die Swisscom Auslandbeteiligungen tätigen kann. Kürzlich hatte er das Unternehmen
aufgefordert, keine Beteiligungen an ausländischen Telekommunikationsunternehmungen
mit Grundversorgungsauftrag zu erwerben. Als Hauptaktionär will er keine politischen
und wirtschaftlichen Risiken tragen, welche mit der Übernahme solcher Unternehmen
verbunden sind.
Die neuen Ziele sehen nun vor, dass Swisscom im Ausland Beteiligungen an Telekommunikationsunternehmungen
ohne Grundversorgungsauftrag tätigen kann, wenn diese das Kerngeschäft im Inland
unterstützen oder eine andere strategisch-industrielle Logik aufweisen. Möglich
sind demnach Engagements, welche direkt die Kosten in der Schweiz senken oder auf
spezifischen Vorteilen des Unternehmens aufbauen.
Downloads
Strategische Ziele des Bundes für seine Beteiligung an der Swisscom AG 2006 - 2009
(pdf, 60 kb) http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/1416/3030/923/05122106
Ziele Swisscom_d.pdf
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UVEK - Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
(Bern, 21.12.2005)
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