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Zwei neue Nationale Forschungsprogramme zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen lanciert

Eidgenössisches Departement
des Innern

        Medienmitteilung

     Bern, den 2. Dezember 2005

Zwei neue Nationale Forschungsprogramme zu gesellschaftlich relevanten
Fragestellungen lanciert

Der Bundesrat hat heute entschieden zwei neue Nationale Forschungsprogramme
(NFP) zu lancieren. Mit einem Budget von insgesamt 22 Millionen Franken
sollen während der kommenden Jahre die Themen "Nutzen und Risiken der
Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen" sowie "Religionsgemeinschaft,
Staat und Gesellschaft" wissenschaftlich untersucht werden.

Mit den vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) im Auftrag des Bundes
durchgeführten, interdisziplinär angelegten Nationalen Forschungsprogrammen
(NFP) werden Forschungsvorhaben gefördert, die einen aktuellen Fragenkomplex
von nationaler Bedeutung betreffen und deren Ergebnisse geeignet sind, einen
wissenschaftlich fundierten und innovativen Beitrag zur Lösung dringender
gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Probleme zu liefern.

Der Bundesrat hat entschieden, zwei neue NFP zu den Themen

§         Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter
Pflanzen

§         Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft

durchzuführen und hat dafür einen Gesamtkreditrahmen von 22 Millionen
Franken festgelegt. Eine detaillierte Schwerpunktsetzung erfolgt in den
jeweiligen Ausführungsplänen, die nun vom Schweizerischen Nationalfonds
erarbeitet werden. Basierend darauf können interessierte Kreise
voraussichtlich im Frühjahr 2006 konkrete Forschungsprojekte beim SNF
einreichen.

EIDG. DEPARTEMENT DES INNERN

Presse- und Informationsdienst

Auskunft:

Claudine Dolt, Staatssekretariat für Bildung und Forschung, Tel. 031 322 78
38

Beilage:

Ausgangspunkt, Forschungsthemen, Ziele und Finanzrahmen der zwei neuen
Nationalen Forschungsprogramme

Ausgangspunkt, Forschungsthemen, Ziele und Finanzrahmen der zwei neuen
Nationalen Forschungsprogramme

NFP "Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen"
Ausgangspunkt und Forschungsthemen: Ausgangspunkt des vorgeschlagenen NFP
ist die Diskussion über die Nutzung der Gen- und Biotechnologie in der
Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Vor dem Hintergrund der im
Ausland realisierten Projekte und mit Blick auf die Erwartungen der Praxis
in der Schweiz soll mit diesem NFP das Anwendungspotential der pflanzlichen
Biotechnologie in der Schweiz geprüft werden. Die drei wichtigsten
Forschungsachsen betreffen folgende Themen:

§         Pflanzenbiotechnologie und Umwelt (Auswirkungen der Umwelt auf das
Leben und die Leistung von gentechnisch veränderten Pflanzen [GVP] und die
Auswirkungen von GVP auf die Umwelt)

§         Politische, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte
(Wahrnehmung, Bewertung und Kommunikation von Nutzen und Risiken von GVP)

§         Risikobewertung, Risikomanagement und Entscheidungsprozesse

Ziel: Das NFP hat das Ziel, neben dem Schliessen von Wissenslücken über
biologische und ökologische Zusammenhänge, Nutzen und Risiken der Einführung
gentechnisch veränderter Pflanzen in der schweizerischen Landwirtschaft und
Nahrungsmittelproduktion zu analysieren. Im Kontext der angenommenen
Moratoriumsinitiative soll das NFP innert vier Jahren wissenschaftliche
Entscheidgrundlagen für die politische Diskussion erarbeiten.

Finanzrahmen: 12 Millionen Franken

NFP "Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft"

Ausgangspunkt und Forschungsthemen: Die religiöse Landschaft in der Schweiz
ist in einem tiefgehenden Veränderungsprozess begriffen, der sich auf allen
gesellschaftlichen Ebenen niederschlägt. Es wird in diesem NFP darum gehen,
die erforderlichen gesellschaftlichen und politisch-institutionellen
Bedingungen für die gegenseitige Verständigung der verschiedenen
Religionsgemeinschaften untereinander sowie mit nicht-religiös orientierten
Menschen zu untersuchen. Die Forschungsschwerpunkte des NFP betreffen
folgende Themen:

§         Religionsgemeinschaften im Wandel (Strukturen, Identitäten,
interreligiöse Beziehungen)

§         Religion und Individuum unter dem Vorzeichen religiöser
Pluralisierung

§         Religion in der Öffentlichkeit (Religion und Gesellschaft)

§         Staat und Religion unter dem Vorzeichen der religiösen
Pluralisierung

§         Religion und Sozialisation (bildungspolitische Herausforderungen)

Ziel: Das NFP hat das Ziel, den tiefgreifenden Wandel des
Selbstverständnisses der Individuen in Bezug auf die Religionen in den
letzten Jahrzehnten und die vielfältigen Veränderungsprozesse in der
Religionsgemeinschaft der Schweiz wissenschaftlich zu untersuchen.
Spannungsfelder sollen ausgelotet und Beiträge zu deren Lösung erarbeitet
werden. Was die staatliche Ebene betrifft, so sind u.a. Grundlagen für die
Diskussion über die Aufnahme eines Religionsartikels in der Bundesverfassung
zu erwarten.

Finanzrahmen: 10 Millionen Franken